Vergewaltigungsprozess: Strauss-Kahn plädiert auf „nicht schuldig“
Veröffentlicht: 23:03, 6. Jun. 2011 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
New York (Vereinigte Staaten), 06.06.2011 – Der wegen Vergewaltigungsvorwürfen in den Vereinigten Staaten angeklagte ehemalige IWF-Präsident, Dominique Strauss-Kahn, wies heute vor einem New Yorker Gericht alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Er plädierte auf „nicht schuldig“.
Seine Ankunft bei dem New Yorker Gericht gestaltete sich als Medienspektakel. Begleitet wurde Strauss-Kahn von seiner Frau und Sicherheitskräften, die eine Flucht des Angeklagten verhindern sollen. Außerdem waren Hotelangestellte des Hotels erschienen, in dem Strauss-Kahn übernachtet hatte und dort angeblich ein Zimmermädchen vergewaltigt haben soll. Die Hotelangestellten skandierten Rufe wie „Schäm dich!“. Zahlreiche Fernsehsender berichteten live von dem Ereignis. Über hundert „Zimmermädchen“ nutzten die Gelegenheit, um vor dem Justizbunker in der Center Street für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz zu demonstrieren. Übergriffe wie die durch den prominenten Politiker gehörten in den Hotels zum Alltag.
Eine 32-jährige Hotelangestellte hatte schwere Vorwürfe gegen den Politiker erhoben, als dieser am Samstag, dem 14. Mai, in einer Nobelsuite des Hotels übernachtet hatte. Der 62-jährige soll sich nackt auf die Afroamerikanerin gestürzt und sie zum Oralverkehr gezwungen haben.
Im Falle einer Verurteilung warten auf den französischen Politiker, dem gute Chancen attestiert worden waren, sich um die französische Präsidentschaft zu bewerben, möglicherweise 25 Jahre Gefängnis. Andere Medien sprachen von bis zu 75 Jahren Haft[1].
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