Studentenstreik in Thüringen
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Erfurt / Ilmenau (Deutschland), 09.11.2006 – Heute rief die „Konferenz Thüringer Studentenschaften“ (kurz: KTS) zu einem Streik der Studenten vor dem Landtag in Erfurt auf. Der Streik war gegen das neue Hochschulgesetz in Thüringen (ThüHG) gerichtet, welches unter anderem neue Verwaltungsgebühren einführen soll. Die Studentenräte fürchten weniger Selbstständigkeit der Universitäten und einen Ausgleich von Haushaltslöchern auf Kosten der Studenten, denn 50 Prozent der neu einzuführenden Verwaltungsgebühren behält das Land. Bereits im Sommer übergaben Studenten der TU Ilmenau ein Positionspapier an das Kultusministerium. Dieses Positionspapier ist zuvor einer Studentenvollversammlung entsprungen, an der 20 Prozent der Ilmenauer Studentenschaft teilnahm und 98,6 Prozent für diese Stellungnahme und dabei gegen das ThüHG stimmten.
Die Regierung in Thüringen sieht indes das neue Hochschulgesetz anders. Ihrer Meinung nach wird dadurch eine bessere Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Hochschulen gesichert. Durch Umstrukturierungen soll den Hochschulen mehr Autonomie und Flexibilität gegeben werden und die Verwaltungsgebühren, die zu 50 Prozent an die Universität fließen, werden diese auch finanzieren.
Vereine sehen durch die neuen Gebühren eine höhere Belastung der Studenten und haben Angst, dass das ehrenamtliche Engagement zurückgehen wird. Um dies zu zeigen, schaltete der Ilmenauer Studentenverein FeM e.V. daher heute zwischen 14 und 20 Uhr mehrere seiner Dienste ab.
Hinweis: Die KTS selbst ist ein Zusammenschluss aller neun Studentenschaften der Thüringer Hochschulen und vertritt diese gegenüber der Landesregierung.
Quellen
Originäre Berichterstattung | |
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- KTS: „KTS Info“ (Datum unbekannt)
- FeM e.V.: „Studieren ohne…“ (Datum unbekannt)
- StuRa TU Ilmenau: „„Angriff auf die Demokratie an Hochschulen“ – Studentenrat Ilmenau lehnt Thüringer Hochschulgesetz einstimmig ab“ (PDF Pressemitteilung) (20.07.2006)
- Kultusministerium Freistaat Thüringen: „Entwurf des Thüringer Gesetzes zur Änderung hochschulrechtlicher Vorschriften in erster Beratung im Kabinett behandelt“ (Pressemitteilung) (31.05.2006)