Japan wird nukleares Material in die USA exportieren

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Veröffentlicht: 01:32, 29. März 2014 (CET)
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Den Haag (Niederlande), 29.03.2014 – Japan hat zugestimmt, einen Teil seines hochangereicherten Urans und waffenfähigen Plutoniums in die USA zu exportieren, um damit einen Beitrag zu den weltweiten Bemühungen um die Sicherheit von Spaltmaterial zu leisten. Das ist ein Ergebnis der dritten internationalen Konferenz zur nuklearen Sicherheit, die am 24. und 25. März in Den Haag stattfand. Andere Länder wurden auch gedrängt, überschüssiges nukleares Material in den USA zu lagern. Die Konferenz selbst stand gegenüber der aktuellen politischen Diskussion um die Zukunft der Halbinsel Krim eher im Hintergrund der Berichterstattung. Es ist das dritte Zusammentreffen dieser Art, das kurz als „Atomgipfel“ bezeichnet wird. Die erste Konferenz fand 2010 mit 50 Regierungsvertretern statt. Ziel dieser Konferenzen ist es, die weltweite Weiterverbreitung nuklearen Sprengmaterials besser zu kontrollieren, um insbesondere der Gefahr terroristischer Anschläge vorzubeugen.

Teilnehmerstaaten (grün) am Nuclear Security Summit in Den Haag auf der Weltkarte

Nach Schätzungen des Energieministeriums der USA sind weltweit rund 1000 t Plutonium verfügbar, wovon etwa ein Viertel waffenfähig ist. Die traditionellen Atommächte USA, Russland, Großbritannien und Frankreich haben den größten Anteil daran, aber auch Deutschland und Japan haben inzwischen einen wesentlichen Bestand. Durch den 1968 ausgehandelten und seit 1970 gültigen Atomwaffensperrvertrag wollten Großbritannien, die damalige Sowjetunion (heute Russland) und die USA verhindern, dass waffenfähiges Spaltmaterial (Uran und Plutonium) in die Hände anderer Staaten gelangt. Inzwischen sind insgesamt rund 15 Staaten im Besitz der entsprechenden Technologie zur Herstellung von atomwaffenfähigem Material oder haben Zugang dazu. Eines dieser Länder ist Indien, das nicht nur an seiner Westküste das größte Kernkraftwerk der Welt mit 9900 MW plant, sondern auch über die Technologie zur Produktion von waffenfähigem Material verfügt. Indien hat den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet.

Wie wichtig die Konferenz von den 58 Staaten, die in diesem Jahr daran teilnehmen, genommen wird, zeigen die Personen, die auf der Teilnehmerliste zu finden sind. Deutschland wurde von Angela Merkel vertreten, während Russland seinen Außenminister Sergej Lawrow schickte. Auch Indien ließ sich nur durch seinen Außeminister Salman Khurshid vertreten. Die Atommächte China, Frankreich, Großbritannien und die USA waren jeweils durch ihren Regierungschef vertreten.



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Quellen[Bearbeiten]