Internationaler Tag der Pressefreiheit 2006

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Artikelstatus: Fertig 14:17, 5. Mai 2006 (CEST)
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New York (Vereinigte Staaten), 05.05.2006 – Anlässlich des alljährlich am 3. Mai stattfindenden Internationalen Tages der Pressefreiheit stellte die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) in New York ihren Jahresbericht und eine aktuelle Liste der größten Feinde der Pressefreiheit vor.

Auf der Liste, die 37 Personen und Organisationen auflistet, stehen solche Namen wie König Gyanendra von Nepal, der Staatspräsident Kubas Fidel Castro, der Präsident Weißrusslands Alexander Lukaschenko, aber auch der russische Präsident Wladimir Putin. Ihnen wird die Unterdrückung der Pressefreiheit in ihren Ländern vorgeworfen. Der „Zugang zu freier Information“ werde dadurch eingeschränkt, sagte Michael Rediske, Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen. Dadurch würde ein demokratisches Grundrecht missachtet.

Die Organisation berichtet weiterhin, Zensurmaßnahmen würden immer mehr Medien betreffen. Viele Publikationsorgane seien verboten worden. Journalisten würden in ihrer Arbeit massiv behindert und ihr Leben bedroht. Im Jahr 2005 seien 16 Journalisten getötet worden, 119 befänden sich zurzeit in Haft. Besonders erschwert werde die Arbeit der Journalisten auf den Philippinen, in Nepal, Usbekistan und Weißrussland. Der nepalesische König Gyanendra sei für die Hälfte aller weltweit bekannt gewordenen Fälle von Zensur und Verbot von Informationsmedien verantwortlich.

Kritik wird an bekannten Betreibern von Suchmaschinen geübt. Diese unterstützten die Zensurmaßnahmen in der Volksrepublik China. Google habe seine Suchmaschine für China so modifiziert, dass sie die Zensurwünsche der staatlichen Behörden automatisch berücksichtigen würde. Yahoo! wird vorgeworfen, eine aktive Rolle bei der Verhaftung von so genannten Internetdissidenten gespielt zu haben. Unterstützung für die Zensurmaßnahmen in China komme auch von der Firma Microsoft.

Am schwierigsten gestalte sich der Zugang zu neutralen, unabhängigen Informationen in Nordkorea. Hier gebe es „nicht einen einzigen unabhängigen Journalisten“.

Die Situation in den Staaten der EU und Nordamerikas sei jedoch ebenfalls nicht unproblematisch. Insbesondere der Quellenschutz werde in diesen Ländern immer wieder in Frage gestellt. Auch hier gebe es Angriffe auf die Pressefreiheit. Die sich häufende Durchsuchung von Redaktionsräumen zeigte das.

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Quellen