Heute finden Vorwahlen im US-Bundesstaat West Virginia statt
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Charleston (West Virginia) (West Virginia), 13.05.2008 – Am heutigen Dienstag finden Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei der Vereinigten Staaten im US-Bundesstaat West Virginia statt.
Die Bedeutung dieser Vorwahlen für die Entscheidung, ob nun Hillary Clinton oder Barack Obama bei den Präsidentschaftswahlen am Ende dieses Jahres für die Demokratische Partei gegen den Republikaner John McCain antreten wird, kann von zwei Seiten betrachtet werden.
So erwarten viele Beobachter einerseits einen hohen Sieg Hillary Clintons, die Umfragen zufolge bis zu 30 Prozent vor Obama liegen könnte. Als Reaktion Obamas auf dieses anscheinend sichere Ergebnis für Clinton könnte gewertet werden, dass dieser den Tag laut CNN nicht etwa in West Virginia, sondern in Missouri verbringt, während Clinton sich in der Hauptstadt West Virginias, (Charleston), aufhalten wird.
Clintons hoher Vorsprung wird dadurch erklärt, dass die Bevölkerung des Bundesstaates zu einem hohen Prozentsatz aus sogenannten „blue-collar workers“ besteht, also aus Arbeitern. Diese bilden dann auch zu einem großen Anteil Clintons Stammklientel. Entsprechend ausgerichtet war auch der Wahlkampf Clintons in West Virginia. So schaltete sie dort einen Werbespot, in dem die Wirtschaftspolitik unter George Bush als zu nah an den Interessen der Industrie ausgerichtet kritisiert wird. Clinton dagegen werde „für alle“ eintreten.
Andererseits aber gilt es bei Analysten als annähernd sicher, dass auch ein solch hoher Sieg Clinton nicht dazu verhelfen wird, Obamas Führung bei den Parteitagsdelegierten für den Nominierungsparteitag im Sommer dieses Jahres noch zu ihren Gunsten zu wenden. Dazu reiche auch kein Sieg bei den Vorwahlen in Kentucky, die heute in einer Woche stattfinden werden, bei denen Clinton Umfragen zufolge einen ähnlich hohen Vorsprung wie bei den heutigen Vorwahlen in West Virginia erwarten kann.
Dennoch hatte Clinton immer wieder betont, im Rennen bleiben zu wollen, bis alle Vorwahlen stattgefunden haben. Beobachter erklären sich dies damit, dass Clinton – sollte der Abstand zwischen ihr und Obama am Ende aller Vorwahlen auf ein Minimum geschrumpft sein – fordern könnte, die Ergebnisse der Vorwahlen in Florida und Michigan doch noch zu berücksichtigen. Die dort stattgefundenen Vorwahlen bleiben für die Entscheidung über die Nominierung nach derzeitigem Stand unberücksichtigt, da die dortigen Verbände der Partei die Wahlen ohne Rücksprache mit der Parteizentrale vorverlegt hatten. Zudem könne Clinton bei weiteren Siegen einen Anspruch auf das Amt des Vizepräsidenten unter Obama begründen.
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Quellen
- reuters.com: „US-Vorwahl in West Virginia: Clinton braucht Sieg“ (13.05.2008)
- spiegel.de: „Clinton kämpft um die Phantom-Stimmen“ (10.03.2008)
- cnn.com: „Clinton focuses on West Virginia; Obama, on future“ (13.05.2008)
- rte.ie: „Clinton win expected in West Virginia“ (13.05.2008)
- nytimes.com: „Clinton Running Hard as West Virginia Votes“ (13.05.2008)
- topnews.in: „Kentucky Polls: Clinton Maintains Huge Lead Over Obama“ (09.05.2008)
- hillaryclinton.com: „Falling Through (Video)“