Die Durchleuchtung der chinesischen Bürger geht weiter
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Peking (Volksrepublik China), 06.06.2017 – Chinesische Bürger sind Kontrollen gewöhnt. Auch das Internet wird größtenteils überwacht. Mithilfe von Kameras und biometrischen Trackinggeräten ist dies kein Problem. Jetzt geht die Durchleuchtung der Bevölkerung noch einen Schritt weiter. Die chinesischen Behörden möchten die Finanzen ihrer Bürger kontrollieren. Damit soll festgestellt werden, wie viel Geld für Waren und Dienstleistungen ausgegeben werden. Bereits diesen Herbst sollen die Bürger auch im Ausland verstärkt überwacht werden. Die staatliche Nachrichtenagentur „Xinhua“ berichtet, dass Chinas Banken ab September den Behörden melden soll, wenn ein Chinese im Ausland mit einer Kreditkarte mehr als 1000 Yuan ausgibt. Umgerechnet sind das rund 130 Euro. Auch wenn Geld im Ausland abgehoben wird, wird dies entsprechend automatisch getrackt. Nach offiziellen Angaben sollen sich diese Kontrollen gegen Geldwäsche und andere illegale Finanztransaktionen richten. Dementsprechend könnten chinesische Behörden künftig einfacher gegen den Schmuggel von Luxusgütern vorgehen. Vermutlich steckt hinter den neuen Regelungen aber die Furcht von einer Kapitalflucht.
Im Kern der ganzen Spitzeleien der Behörden steckt vor allem eines: Der chinesischen Regierung bleibt bald nichts mehr verborgen, was seine Bürger machen. Die Überwachung wird auf alle Lebensbereiche ausgedehnt, künftig eben auch auf Aktivitäten von Bürgern, die im Ausland auf Reisen sind. China ist Spitzenreiter im Ausgeben von Geld im Ausland. Weltweit summierten sich die Kartenzahlungen letztes Jahr im Ausland auf einen Wert von rund 100 Milliarden Euro.
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