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Das Projekt „Circular City“ in Heidelberg

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Heidelberg (Baden-Württemberg), 14.10.2024 – Die Stadt Heidelberg hat ein Projekt namens „Circular City“ gestartet, mit dem die Prinzipen der Kreislaufwirtschaft in die Stadtentwicklung integriert werden sollen. Das Vorhaben zielt darauf ab, Gebäude als Rohstofflager zu betrachten und Baumaterialien effizient wiederzuverwenden.

Kernpunkte des Projekts

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Das Projekt strebt ein effizientes Baustoffrecycling an, indem der Anteil der Wiederverwendung von Baumaterialien erhöht wird und Abbruchmaterialien vor Ort für Neubauten genutzt werden. Dies geschieht im Rahmen des sogenannten Urban Mining, bei dem Städte als Rohstoffquelle betrachtet werden.[1][2]

Ein zentrales Element des Projekts ist die Erstellung eines digitalen Materialkatasters für alle Gebäude in Heidelberg. Dieses Kataster soll Informationen über die verwendeten Materialien bereitstellen und somit die Planung von Abriss- und Neubauprojekten erleichtern.[2][3]

Durch die Wiederverwendung von Baumaterialien soll ein nachhaltigerer Bauprozess etabliert werden, der sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll ist.[4]

Auf dem ehemaligen US-Militärgelände Patrick-Henry-Village, wo rund 5.000 neue Wohnungen entstehen, wird das Konzept erstmals großflächig umgesetzt. Im ersten Bauabschnitt beabsichtigt Heidelberg, fünf Bestandsgebäude zu sanieren und drei abzureißen. Parallel will die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) in elf Bestandsgebäuden 200 Wohnungen schaffen und weitere 300 Wohnungen dort neu bauen, wo heute noch alte Gebäude stehen.[5][1][4] Das Baumaterial von knapp 40 % der bestehenden Gebäude soll somit im ersten Bauabschnitt vor Ort gesichtet, sortiert und möglichst für Neubauten wiederverwendet werden.

Ziele und Auswirkungen

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Das Projekt verfolgt mehrere Ziele. Neben der Reduzierung von Bauabfällen sollen die Senkung von Entsorgungskosten erreicht werden. Außerdem soll durch lokale Materialnutzung des Verkehrsaufkommens reduziert und insgesamt ein Beitrag zur Erreichung der städtischen Klimaziele geleistet werden.

Der Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck betont die Bedeutung des Projekts für Heidelbergs Weg zur Klimaneutralität bis 2050 und strebt an, bis zu 90 % der Altmaterialien weiterzuverwenden.[6]

Maßnahmen und Herausforderungen

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Die Einführung einer Kreislaufwirtschaft stellt die Bauindustrie vor Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Trennbarkeit und Transparenz der verwendeten Materialien. Der Einsatz von Rezyklaten ist oft teurer als der von neuen Rohstoffen, was eine wirtschaftliche Hürde darstellt.[1]

Die Stadt Heidelberg arbeitet an digitalisierten Prozessen, um die Qualität und Quantität der Baumaterialien transparent zu machen. Dies soll durch spezielle Software unterstützt werden, mit der die materielle Zusammensetzung von Gebäuden anhand verschiedener Parameter abgeschätzt wird.[1][2] Die insgesamt 325 Bestandsgebäude im Patrick-Henry-Village repräsentieren laut dieser Software 465.884 Tonnen Material, davon entfällt 50 % auf Beton, ein 20 % auf Mauersteine und 5 % auf Metalle.[7]

Heidelberg setzt sich mit diesem Projekt für kreislauffähige Städte ein und könnte als Modell für andere Kommunen dienen.[8]

Quellen

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  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Wie Städte zur riesigen Rohstoffquelle werden, Handelsblatt 6. Mai 2024
  2. 2,0 2,1 2,2 Wie die Kreislaufwirtschaft am Bau vorankommen kann, Staatsanzeiger, 15. August 2024
  3. Kreislauffähige Pionierkommune Heidelberg, german-architects.com, 28. Juni 2022
  4. 4,0 4,1 Heidelberger Pilotprojekt „Circular City“ auf PHV – Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck im Interview im Deutschlandfunk, Metropolregion Rhein-Neckar News, 21. Dezember 2023
  5. Patrick-Henry-Village: Stadt Heidelberg kann bald Grundstücke von der BImA kaufen, Stadt Heidelberg, 22. Januar 2024
  6. Heidelberg baut aus alten Häusern neue, CIO, 15. April 2024
  7. Heidelberg präsentierte Großprojekte auf Immobilienmesse Expo Real in München, Stadt Heidelberg, 14. Oktober 2024
  8. Kreislaufwirtschaft in der Stadtentwicklung, Baunetz Wissen, abgerufen am 26. November 2024