Wichtige TV-Debatte vor den Vorwahlen in Texas fand statt
Veröffentlicht: 21:19, 22. Feb. 2008 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Austin (Texas) (USA), 22.02.2008 – Im texanischen Austin hat am Donnerstag Abend (Ortszeit) eine Fernsehdebatte zwischen den beiden demokratischen Bewerbern um das US-Präsidentenamt, Hillary Clinton und Barack Obama, stattgefunden.
Beobachter werteten diese Debatte, die von CNN übertragen wurde, als eine äußerst wichtige für Clinton, da es eine der letzten Möglichkeiten für sie sein könnte, sich gegen ihren parteiinternen Mitbewerber Obama zu profilieren, der in den letzten Wochen fast alle Vorwahlen gegen Clinton gewinnen konnte.
Laut Beobachtern wählte Clinton dabei eine Taktik, die einerseits ein hohes Maß an Fairness und Respekt gegenüber Obama ausstrahlen und unter anderem dadurch Sympathien gewinnen sollte, andererseits aber Obama zu bezichtigen, mit vielversprechenden Plänen ohne adäquates Konzept zu werben. Analysten betrachten dabei die Vorwahlen in New Hampshire als einen Schlüsselpunkt, denn bei diesen konnte Clinton durch ein sehr persönliches und emotionales Auftreten überzeugen. Clinton wolle nun weiter durch Emotionalität überzeugen, ohne dabei ihr Gesicht als seriöse und erfahrene Politikerin zu verlieren.
Die Themen der Debatte waren weitgehend nicht neu, sondern schon lange Gegenstand des Wahlkampfes, so eine Krankenversicherung für die gesamte Bevölkerung, die es in den USA noch nicht gibt, der Irakkrieg und, nach den politischen Entwicklungen dort, auch die Kubapolitik. Dabei schrieben die Analysten den sachlichen Auseinandersetzungen bei dieser Debatte nicht den höchsten Stellenwert zu, da Obama und Clinton eine sehr ähnliche Politik verfolgen. Inhaltliche Reibungen werden eher im zwischenparteilichen Wahlkampf von Demokraten und Republikanern erwartet.
In den Medien wird die Debatte insgesamt eher Obama zugeschrieben, wobei jedoch stets betont wird, dass auch Clinton sich beachtlich geschlagen habe und diese Debatte ein Wendepunkt zum Guten in ihrem Wahlkampf werden könnte - wenn dieser noch rechtzeitig kommt. Nach der bereits erwähnten Siegesserie Obamas in den letzten Wochen gilt Clinton als dringend auf die Vorwahlen in Ohio und Texas im März angewiesen. Dort gibt es eine erhebliche Zahl an Parteitagsdelegierten zu gewinnen.
Während Obama in Ohio mit 50 Prozent und damit 7 Prozentpunkten nach Umfragen recht klar vorne liegt, ist das Rennen in Texas äußerst eng: Eine Umfrage, veröffentlicht durch ABC News und die Washington Post, sieht Clinton bei 48 und Obama bei 47 Prozent. Eine Umfrage von der American Research Group sieht Obama klar vorne, eine Umfrage von Rasmussen Reports dagegen Clinton noch weiter vorne. Die Ungewissheit der Umfragen wird durch eine Rekord-Wahlbeteiligung erklärt. Somit könnte eine Debatte wie diese eine äußerst wichtige Rolle spielen.
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Quellen
- spiegel.de: „Clintons letzte Offensive gegen die Obama-Mania“ (22.02.2008)
- cnn.com: „Analysis: Clinton likely didn't slow Obama's momentum“ (22.02.2008)
- ap.google.com: „Analysis: Clinton Chooses Graciousness“ (22.02.2008)
- reuters.com: „ANALYSIS-Clinton's debate moment: turning point or end game?“ (22.02.2008)
- washingtonpost.com: „Clinton Has Edge in Ohio; Race in Texas Deadlocked“ (22.02.2008)
- chron.com: „Who's ahead in the polls all depends on who you ask“ (21.02.2008)