Vorwahlen in Nevada und South Carolina mit Spannung erwartet

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Veröffentlicht: 00:13, 20. Jan. 2008 (CET)
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Carson City / Columbia (Vereinigte Staaten), 20.01.2008 – In den Vereinigten Staaten stehen zwei weitere wichtige Entscheidungen für die Präsidentschaftswahl 2008 bevor: die Vorwahlen in den Bundesstaaten South Carolina und Nevada.

So sollten bereits gestern, ab 7:00 Uhr Ortszeit, die republikanischen Vorwahlen stattfinden, während dies bei den Demokraten erst in einer Woche der Fall sein wird. Dabei gibt es weder auf republikanischer noch auf demokratischer Seite einen klaren Favoriten. Der republikanische Kandidat John McCain setzt dabei große Hoffnungen auf die (ehemaligen) Militärangehörigen, die McCain, der selber in der US-Navy aktiv war, bei seiner Abschlussveranstaltung auf dem Kriegsschiff USS Yorktown noch einmal besonders ansprach. Gute Chancen werden auch dem Kandidaten Mike Huckabee nachgesagt, der mit 26 Prozent bei letzten Umfragen vor den Vorwahlen nur ein Prozent vor McCain lag.

South Carolina gilt nicht nur als konservativer Staat, sondern sogar als konservativer „Musterstaat“. So wurde seit dem Jahr 1980 jeder Gewinner der republikanischen Vorwahlen in South Carolina auch Präsidentschaftskandidat seiner Partei.

Ein Unsicherheitsfaktor für die Republikaner dürfte das Wetter sein: So wurden in Teilen des Staates Regen und im Norden gar Schnee, der sich im Laufe des Tages verstärken sollte, beobachtet. Dies könnte eine nicht geringe Anzahl Wähler davon abgehalten haben, ihr Stimmrecht überhaupt zu nutzen.

Seitens der Demokraten richten sich die Blicke auf Nevada, wo gestern sowohl Vorwahlen der Demokraten als auch der Republikaner stattfinden sollten.

Hier hatte es vor den Wahlen einen Konflikt zwischen den demokratischen Kandidaten Clinton und Obama gegeben. Hintergrund des Streits war, dass in vielen Hotels in Las Vegas ebenfalls gewählt werden darf. Dagegen hatte sich jedoch Clinton bis zum Schluss gewehrt, da Beobachter erwarten, dass diese Wahlmöglichkeit von vielen Mitgliedern der Culinary Worker's Union (etwa „Gewerkschaft der Beschäftigten in der Gastronomie“; diese hat mehr als 60.000 Mitglieder) genutzt werden dürfte. Diese Gewerkschaft wiederum unterstützt Obama. Trotz Clintons Protest ließ ein Gericht diese Wahlmöglichkeit schlussendlich zu. Dass dies wirklich ein entscheidender Nachteil für Hillary Clinton ist, wird vom Journalisten S. Rosenfeld von „alternet.org“ bezweifelt. So seien sich mehr als die Hälfte der Angestellten, mit denen er geredet hatte, sich nicht einmal sicher gewesen, ob sie überhaupt wählen wollen.

Überhaupt ist die demokratische Wahl in Nevada von Unsicherheiten geprägt. Dies einerseits, da es sehr viele unentschlossene Wähler gibt (ähnlich ist es auch in South Carolina), aber auch der Wahlbeteiligung wird eine wichtige Rolle zugemessen. Beim letzten Mal war diese äußerst niedrig, und viel dürfte davon abhängen, wie sie diesmal ausfällt. Somit lässt noch nicht einmal das recht eindeutig aussehende Umfrageergebnis von Reuters, C-Span und Zogby, dass 45 Prozent der Stimmen bei Clinton und nur 39 Prozent bei Obama sieht, einen klaren Rückschluss auf das Ergebnis zu.

In beiden Staaten sind die Wahlkämpfe derzeit von Wirtschaftsthemen geprägt, dies unter dem Eindruck einer möglicherweise drohenden Rezension und der US-Hypothekenkrise.

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Quellen