Unterhauswahlen am 18. September in Afghanistan werden vorbereitet

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Lage Afghanistans

Kabul (Afghanistan), 14.09.2005 – Am Sonntag (18. September) wird in Afghanistan die „Wolesi Dschirga“ (Haus des Volkes) gewählt. Die Wähler haben die Wahl unter 5.800 Kandidaten. Das amtliche Ergebnis wird erst Ende Oktober erwartet.

Emma Bonino, Chefin der EU-Wahlbeobachtergruppe in Afghanistan, nannte die Wahl einen logistischen Albtraum. Der Antransport von Stimmzetteln, Wahlurnen, Spezialtinte und all dem, was für die Wahl gebraucht wird, war ein Mammutunternehmen. Alleine die Stimmzettel, die in Europa gedruckt worden waren, füllten 23 Großraumjets. Der weitere Transport war mit Flugzeugen, Hubschraubern und Lastwagen nicht immer möglich. Lasttiere wie Esel oder Kamele waren vielfach nötig, um in die entlegensten Winkel zu gelangen.

Nach der Wahl werden die gleichen Transportmittel für die gefüllten Urnen benötigt. Die Transportrouten wurden durch möglichst sichere Gebiete gelegt, um Überfälle zu verhindern. In 34 Wahlzentren sollen die Stimmen bis zum 9. Oktober ausgezählt und Ergebnisse am Folgetag bekannt gegeben werden. Das endgültige Ergebnis soll nach einer Einspruchsfrist am 22. Oktober veröffentlicht werden.

Zwei Drittel der Afghanen können nicht lesen, Parteien, an deren Programm man sich orientieren könnte, gibt es praktisch nicht. Auch wie die spätere Parlamentsarbeit aussehen soll, liegt bisher im Dunkeln. Der Grundstein für das Parlamentsgebäude wurde gerade erst gelegt, wo die Abgeordneten in Kabul leben und arbeiten sollen, ist ungeklärt.

Die Wolesi Dschirga ist gemäß der am 4. Januar 2004 von der Loja Dschirga beschlossenen afghanischen Verfassung das "Unterhaus" der beiden Kammern des Parlaments und trägt die Hauptverantwortung für die Gesetzgebung. 249 Abgeordnete werden für fünf Jahre gewählt, Frauen werden bei der Mandatsverteilung bevorzugt berücksichtigt, so dass mindestens 64 Parlamentsmitglieder Frauen sein werden, und zwar aus jeder Provinz mindestens eine Frau.

Quellen