Nordrhein-Westfalen: Bis 2020 sollen in der Region Rhein-Ruhr 250.000 Elektroautos fahren
Veröffentlicht: 15:22, 7. Jun. 2009 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Düsseldorf (Deutschland), 07.06.2009 – Die Region Rhein-Ruhr mit ihren Kompetenzzentren Aachen und Münster erhält als eine von acht Modellregionen für Elektromobilität Fördermittel aus dem Förderprogramm „Modellregionen Elektromobilität“ des Bundesverkehrsministeriums. Das Förderprogramm enthält insgesamt Mittel in Höhe von 115 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung und läuft bis 2011. Damit sollen Projekte auf Länderebene gefördert werden, die der Erprobung und Marktvorbereitung von Elektrofahrzeugen dienen. Das Land Nordrhein-Westfalen will zusätzlich eigene Mittel in Höhe von 60 Millionen Euro in das Programm investieren. Neben dem Individualverkehr in Personenkraftwagen sollen auch der öffentliche Personennahverkehr sowie Liefer- und Nutzfahrzeuge und sogar Zweiräder in das Programm einbezogen werden. Dabei soll zum einen die Entwicklung von marktfähigen Fahrzeugen, zum anderen die öffentliche Infrastruktur zur Versorgung von Fahrzeugen mit elektrischer Energie vorangetrieben werden. Zielmarke des Förderprogramms der Bundesregierung sind eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020; Nordrhein-Westfalen will alleine 250.000 Elektroautos zu diesem Ziel beisteuern. Die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) erklärte dazu: „Unser Land ist durch seine hohe Verkehrsdichte geradezu prädestiniert, Modellversuche durchzuführen. Alle erdenklichen Anwendungen – sei es im PKW-Bereich, in Speditionen oder im öffentlichen Personennahverkehr – können in Nordrhein-Westfalen zur Anwendung kommen. Nicht zu vergessen, die guten Voraussetzungen für eine gute Infrastruktur.“
Als weitere Modellregionen konnten sich Berlin/Potsdam, Bremen/Oldenburg, Hamburg, München, Rhein-Main, Sachsen und Stuttgart qualifizieren.
Kernproblem der Weiterentwicklung von Elektroautos zur Marktreife sind einerseits die hohen Kosten der dazu notwendigen Akkumulatoren und andererseits die noch geringe Reichweite von Elektroautos, die mit einem solchen Elektroantrieb ausgestattet sind. Gegenwärtig werden Akkus auf der Basis von Lithium wegen ihres hohen Wirkungsgrades favorisiert. Die Reichweite der Elektroautos mit Lithium-Ionen-Akkus liegt bei zirka 50 Kilometern. Für Fahrten zum Arbeitsplatz und zurück reicht das in der Regel aus. Ziel ist jedoch, die Technologie so weit zu entwickeln, dass auch größere Reichweiten erzielt werden können. Ein Konsortium deutscher Autofirmen will in die Erforschung der Lithium-Ionen-Technologie in den nächsten Jahren weitere 360 Millionen Euro investieren.
Hintergrund der Entwicklung von Elektromotoren für Kraftfahrzeuge ist das Ziel, die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern und durch die umweltschonende Nutzung von elektrischem Strom die Emission von Treibhausgasen zu verringern. Technologisch gesehen ist der Verbrennungsmotor mit einer effektiven Energieausbeute von nur 20 Prozent (nach anderen Angaben nur 14 Prozent) der eingesetzten Energie gegenüber dem Elektromotor bereits ins Hintertreffen geraten. Der Wirkungsgrad von Elektromotoren liegt bei etwa zwei Drittel der eingesetzten Energie[1].
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Fußnoten
- ↑ siehe dazu die Tabelle „Wirkungsgrade unterschiedlicher Antriebssysteme“ bei e-mobile.ch
Quellen
- derwesten.de: „NRW wird zur Modellregion für Elektroautos“ (04.06.2009)
- www.wirtschaft.nrw.de: „NRW wird Modellregion für Elektromobilität / Ministerin Christa Thoben: Große Potentiale für den Standort und die Wertschöpfung im Land“ (Seite des Wirtschaftsministeriums von Nordrhein-Westfalen) (03.06.2009)
- e-mobile.ch: „Dem Antrieb der Zukunft auf der Spur“ (PDF) (02.03.2002)
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