Mutmaßlicher Gasattentäter von Ganderkesee zu 13 Jahren Haft verurteilt

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Veröffentlicht: 21:19, 14. Mär. 2008 (CET)
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Oldenburg (Oldb) (Deutschland), 14.03.2008 – Vor dem Landgericht Oldenburg wurde heute das Urteil zu einer Serie von versuchten Gasanschlägen auf Wohnungen im niedersächsischen Ganderkesee gesprochen. Der angeklagte 52-jährige Mann aus Lemwerder wurde in diesem reinen Indizienprozess für schuldig befunden, zwei der insgesamt vier Gasanschläge auf Wohnungen in Ganderkesee verübt zu haben. Dabei habe es sich nach Auffassung des Gerichts um „arglistige und heimtückische Mordversuche“ gehandelt. Der Mann, der weiterhin die Verantwortung für die Gasanschläge leugnet, wurde zu 13 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht blieb damit ein Jahr unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung will gegen das Urteil Revision einlegen.

Zwischen September 2006 und Januar 2007 waren die Einwohner der rund 30.000 Einwohner umfassenden Gemeinde durch versuchte Gasanschläge in Angst versetzt worden (Wikinews berichtete). Der Umsicht der jeweiligen Wohnungsinhaber war es zu verdanken, dass niemand verletzt oder gar getötet wurde. Der Gasgeruch war von den Menschen jeweils rechtzeitig bemerkt worden.

Bis zur Festnahme des Mannes im Januar 2007 hatte eine Sonderkommission der Polizei eine intensive Überwachung des Tatverdächtigen durchgeführt, bei der sowohl Telefone überwacht als auch Videoaufnahmen gemacht worden waren. Letztendlich wurde der Angeklagte jedoch durch die DNA-Spuren auf einer der Gasflaschen überführt. Über die Tatmotive ist nichts bekannt, da der Angeklagte die Verantwortung für die Anschläge bestreitet.

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Quellen