Mahnwache in Myanmar für nationale Versöhnung

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Artikelstatus: Fertig 21:23, 5. Nov. 2006 (CET)
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Rangun (Myanmar), 05.11.2006 – Mindestens 150 Aktivisten der Demokratiebewegung Myanmars hielten gestern in Rangun eine Mahnwache für den Frieden in dem fernöstlichen Land ab. Darunter waren auch Mitglieder der Partei der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi.

Die Teilnehmer der Aktion zündeten Kerzen an und gaben Spenden an die Mönche eines Tempels in Rangun. Ziel der Mahnwache, die schon seit Wochen unter den Augen von zirka 20 zivil gekleideten Sicherheitsbeamten aufrecht erhalten wird, ist laut Kyaw Min Yu, einem der Teilnehmer der Aktion, der Wunsch nach nationaler Versöhnung in dem von einer Militärdiktatur beherrschten Land. Die Aktion findet im Vorfeld des Besuchs des UN-Gesandten Ibrahim Gambari in Myanmar statt, der vom 9. bis 12. November erwartet wird. Die Aktivisten möchten mit dem UN-Gesandten zusammentreffen und ihn um Unterstützung für ihr Anliegen bitten. Bereits im Mai hatte Gambari Myanmar besucht und war dabei auch mit der unter Hausarrest stehenden Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi zusammengetroffen.

Die Lage in dem asiatischen Land ist durch grobe Menschenrechtsverstöße und brutale Verfolgung ethnischer Minderheiten gekennzeichnet. Nach jüngsten Berichten sollen mindestens 82.000 Angehörige ethnischer Minderheiten im letzten Jahr aus Myanmar geflohen sein. Am schlimmsten stellt sich nach Einschätzung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Situation der nationalen Minderheit der Karen dar. 27.000 Angehörige der Karen mussten wegen einer Militäroffensive der Armee fliehen und ihre Dörfer verlassen. 232 Dörfer von Minderheiten sind nach Aussagen der GfbV zerstört worden. Mitarbeiter evangelischer Hilfsorganisationen sagten, es grenze an „ethnische Säuberungen“, was in Myanmar geschehe.

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Quellen