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Kony 2012 – Kritik an den Filmemachern

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Veröffentlicht: 00:59, 12. Mär. 2012 (CET)
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Kampala (Uganda), 11.03.2012 – Der Kurzfilm Kony 2012 über den seit 2005 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit internationalen Haftbefehl gesuchten Warlord Joseph Kony, der über Youtube und Vimeo verbreitet wurde, hat lebhaftes Interesse in der Internet-Community geweckt. Kony wird unter anderem vorgeworfen, dass die Lord′s Resistance Army Tausende von Jungen zwangsrekrutiert hat und Mädchen zu Sexsklavinnen machte. Außerdem wurden unzählige Menschen ermordet, verstümmelt, vergewaltigt und verschleppt.

Mehr als siebzig Millionen mal wurde der Film innerhalb weniger Tage abgerufen. Mit dem Filmprojekt von Jason Russel soll verhindert werden, dass die Greueltaten, die dem Anführer der Lord′s Resistance Army (LRA) zur Last gelegt werden, in Vergessenheit geraten. Dabei erhoffen sich die Initiatoren eine ähnlich dynamische Wirkung der Sozialen Medien, wie sie beim Arabischen Frühling eine Rolle gespielt hat. Zusätzlich soll mithilfe zahlreicher amerikanischer Prominenter auf Politiker Druck ausgeübt werden, um sie zum Handeln zu bewegen.

An die Filmemacher richtet sich aber auch viel Kritik. Die Arbeit der gemeinnützigen Organisationen in der Region werde ausgeklammert, vielmehr betreibe der Film an Kolonialismus „weißes Gutmenschentum“: Er fokussiere auf die Schuld Joseph Konys. Doch sei es, so der ugandische Schriftsteller Musa Okwanga in einem Blogeintrag auf der Website der britischen Tageszeitung „The Independent“, ein Haufen mächtiger Leute gewesen, der Kony gewähren lassen habe. Deshalb müsse „die Politik des ugandischen Präsidenten Museveni zentraler Bestandteil der Lösung dieses Problems sein“.

Zudem beschreibe der Kurzfilm nicht mehr die aktuelle Lage in Uganda, da die LRA Uganda bereits 2006 verlassen habe. In den benachbarten Ländern, darunter im Sudan und Zentralafrika, aber vor allem Kongo ist die LRA aktiv, wie Menschenrechtsorganisationen betonen.




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Quellen

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