Jemen: Zwei westliche Geiseln sind tot
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Washington D.C. (Vereinigte Staaten) / Aden (Jemen), 07.12.2014 – Der US-amerikanische Journalist britischer Herkunft Luke Somers und eine weitere westliche Geisel von al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel, der südafrikanische Lehrer Pierre Korkie, sind tot. Das sagte der noch amtierende US-Verteidigungsminister Chuck Hagel bei einem Besuch in Kabul, Afghanistan. Die beiden Männer wurden während einer Befreiungsaktion im jemenitischen Gouvernement Schabwa getötet. Der Einsatz der US-amerikanischen Spezialkräfte fand in der Nacht von Freitag auf Samstag statt und hatte nicht den gewünschten Erfolg. Einer der Geiselnehmer musste den Berichten zufolge austreten und entdeckte die US-Soldaten bei ihrem Vorrücken auf das Versteck der Terroristen. Es kam zu einem Schusswechsel zwischen den Soldaten und den Terroristen, in dessen Verlauf einer der al-Qaida-Angehörigen in das Gebäude rannte, in der die beiden Geiseln festgehalten wurden, und Schüsse auf Somers und Korkie abfeuerte. Einer der beiden verstarb dann im Hubschrauber, der andere auf der Lazarettstation des US-Kriegsschiffes „Makin Island“ vor der Küste des Landes.
Zehn al-Qaida-Angehörige wurden durch die US-Sondereinheit getötet. Dass die beiden Geiseln eventuell während des rund halbstündigen Schusswechsels durch Friendly Fire zu Schaden kamen, ist nach US-Angaben nicht möglich.
US-Präsident Barack Obama nannte die Tötung Somers′ einen „barbarischen Mord“. Obama verwies auf das Video, in dem mit der Tötung von Somers gedroht worden war, falls die amerikanische Regierung Forderungen von al-Qaida nicht erfüllen würde, und weil auch „andere Informationen andeuteten, dass Lukes Leben in unmittelbarer Gefahr war“, habe er den Befreiungsversuch genehmigt. Nach Angaben von Generalmajor Ali al-Ahmadi, des nationalen Sicherheitschefs des Jemen, hätten die Terroristen Somers am Sonntag töten wollen.
Die südafrikanische Hilfsorganisation „Gift of the Givers“ sagte, dass Korkies Freigabe nur einen Tag später hätte stattfinden sollen. Das hätten Verhandlungen mit al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel ergeben, in deren Verlauf auch ein Lösegeld bezahlt worden sei. Korkie und seine Frau waren im Mai 2013 in die Gewalt der Terroristen gelangt. Seine Frau war bereits am 10. Januar freigelassen worden. Ein nichtbenannter US-Regierungsangehöriger sagte gegenüber der BBC, man habe nicht gewusst, dass Korkie und Somers gemeinsam festgehalten wurden.
Eine Geiselbefreiungsaktion Ende November führte nicht zur Befreiung Somers′, weil dieser mit einer weiteren Geisel nur wenige Tage zuvor weggebracht worden war. Bei der Aktion wurden jedoch acht andere Geiseln aus der Hand ihrer Entführer befreit.
Themenverwandte Artikel
[Bearbeiten]- Portal:Jemen
- Portal:Vereinigte Staaten
- Jemen: Befreiung von US-Geisel Luke Somers gescheitert (05.12.2014)
Quellen
[Bearbeiten]- tagesschau.de: „US-Geisel im Jemen getötet“ (06.12.2014)
- spiegel.de: „Gescheiterte Befreiungsaktion: Qaida-Terroristen töten zwei Geiseln im Jemen“ (06.12.2014)
- zeit.de: „Al-Kaida-Geiseln bei Befreiungsaktion getötet“ (06.12.2014)
- bbc.com: „Yemen raid: US 'unaware' hostage Pierre Korkie was with Luke Somers“ (06.12.2014)
- nytimes.com: „2 Hostages Killed in Yemen as U.S. Rescue Effort Fails“ (06.12.2014)
- abcnews.go.com: „What Luke Somers Was Doing in the Arab World“ (07.12.2014)
- bostonherald.com: „Analysts: Failed rescue try was right call“ (07.12.2014)