Heute finden weitere Vorwahlen in Wyoming statt

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Veröffentlicht: 20:23, 8. Mär. 2008 (CET)
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Cheyenne (Vereinigte Staaten), 08.03.2008 – Am heutigen Samstag sollen im US-Bundesstaat Wyoming, der im Westen des Landes liegt, weitere Vorwahlen um den Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei stattfinden.

Dabei ist diese Wahl, was die reinen Zahlen angeht, keine sehr wichtige. Sie wird häufig eher als relativ unwichtig bezeichnet. So ist Wyoming der bevölkerungsärmste Bundesstaat im ganzen Land. Entsprechend wenig Parteitagsdelegierte können die beiden Kandidaten Hillary Clinton und Barack Obama dort gewinnen.

Dennoch stehen diese Wahlen, die als „Caucuses“ abgehalten werden sollen, dieses Jahr besonders im Fokus, denn ihnen wird ein erhöhter symbolischer Wert zugemessen. Bei einem Sieg Barack Obamas könnte, so vermuten Beobachter, dies der Öffentlichkeit signalisieren, dass trotz seiner Niederlagen in den Staaten Ohio, Texas und Rhode Island seine Kampagne weiterhin von großem Erfolg begleitet wird. Obama hatte vor den eben erwähnten Niederlagen bei den Vorwahlen am 4. März elf Vorwahlen in Folge gewinnen. Hillary Clinton dagegen könnte beweisen, dass ihre Siege in Ohio, Texas und Rhode Island keine einmaligen Erfolge sind, sondern sich das Blatt weiterhin zu ihren Gunsten wendet.

Clinton forderte auf ihrer Abschlusskundgebung in Wymoing die Wähler nochmals auf, darüber nachzudenken, wohin das Land geleitet werden sollte und welche schwierigen Entscheidungen anliegen. Dies wertet der Journalist Rick Pearson in einem Weblog der liberalen „Baltimore Sun“ als Reaktion auf Clintons Schwäche in Staaten, in denen per Caucus gewählt wird. Ein Caucus ist keine Wahl, wie sie in Europa bekannt ist, sondern eine Versammlung, bei der oft zunächst debattiert wird und die Wähler dann in manchmal offener Wahl sich etwa hinter dem Namensschild oder einem Vertreter, der für ihren Wunschkandidat steht, versammeln. Der Ablauf ist jedoch nicht einheitlich.

Wer Wyoming gewinnen wird, ist derzeit jedoch nicht leicht vorherzusehen, so berichtet topnews.in mit Berufung auf die Nachrichtenagentur Associated Press, es lägen keine Meinungsumfragen für diesen Staat vor. Dennoch erwarten die meisten Experten derzeit einen Sieg Obamas, auch wenn dieser nicht der klare Favorit ist.

Für Aufregung hatte kürzlich die Obama-Beraterin Samantha Power gesorgt, die eine Politologie-Professorin an der Havard-Universität ist und Clinton als „Monster“ bezeichnet hatte. Power hat sich in der Zwischenzeit entschuldigt und ihren Rückzug aus der Kampagne angekündigt. Ihre Aussage sei nicht vereinbar gewesen mit dem Geiste der Obama-Kampagne und ihrer eigentlichen Einstellung zu Clinton.

Auf republikanischer Seite steht inzwischen John McCain als Präsidentschaftskandidat 2008 fest. McCains Wahlkampf ist dennoch nicht endgültig beendet. So dürfte es nun laut politischen Analysten eine seiner Sorgen sein, nicht aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit zu verschwinden. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert dazu den McCain-Berater Charlie Black, dies sei ein Thema, über das man besorgt sein müsse. McCain hat über die nächsten Monate so weiterhin Reisen durch das Land, verbunden mit Reden, angekündigt.

Nächste Woche sollen dann Vorwahlen im Bundesstaat Mississippi stattfinden.

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Quellen