Erster Todestag von Frère Roger

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Artikelstatus: Fertig 17:51, 16. Aug. 2006 (CEST)
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Taizé (Frankreich), 16.08.2006 – Heute vor einem Jahr, am 16. August 2005, wurde der Begründer von einer ökumenischen Gemeinschaft in Taizé (Communauté de Taizé), Frère Roger von einer Geistig verwirrten Frau beim Abendgebet erstochen. Die Tat geschah zeitgleich zum XX. Weltjugendtag in Köln. Der Prozess gegen die Täterin ist noch nicht eröffnet worden.

Frére Roger während eines Gebets

Frère Roger stammt aus der Schweiz und gründete 1940 in Frankreich seine Taizé Bruderschaft. Deren Mitglieder müssen ehelos und einfach leben und den Unterhalt für das Kloster selbst verdienen. Anfangs arbeiteten sie daher in Fabriken oder als Arzt, heute bauen sie selber Früchte an oder vermarkten ihre Bruderschaft. Rogers große Schwester Geneviève zog als Ersatzmutter Waisen und Pflegekinder in Taizé groß. Frère Roger erhielt für sein Wirken auch mehrere Preise, so 1974 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1989 den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen. 2005 erhielt er, obwohl er ein Calvinist war, vom damaligen Kardinal Ratzinger bei der Totenmesse für Papst Johannes Paul II. die heilige Kommunion.

Sein Nachfolger wurde Frère Alois. Der 52-Jährige kam aus Stuttgart zur internationalen ökumenischen Bruderschaft. Bereits vor fast zwanzig Jahren sagte Frère Roger zu dem Deutschen: „Du wirst mein Nachfolger.“ Frère Alois wird heute aber nicht, wie sein Vorgänger als Übervater gehandelt, sondern als „Erzengel“ bezeichnet.

Heute soll eine Gedenkgottesdienst für den Gründer von Taizé stattfinden. Daran werden wahrscheinlich neben den 100 Brüdern der Gemeinschaft 5.000 Gäste aus über 70 Ländern (laut networld.at) bzw. 60 Ländern (laut stephanscom.at) teilnehmen.

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Quellen