Bundestagswahl: Schröder zum Spitzenkandidaten der niedersächsischen SPD gewählt

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Hannover (Deutschland), 09.07.2005 - Auf einem Parteitag der niedersächsischen SPD wurde Bundeskanzler Schröder mit nur einer Gegenstimme bei 191 Ja-Stimmen auf Platz Eins der Landesliste für die kommende Bundestagswahl gewählt. Für seine Rede erhielt Gerhard Schröder zweiminütige stehende Ovationen der Delegierten.

In seiner Kandidatenrede richtete er heftige Angriffe an die Unions-Kanzlerkandidatin Merkel und die Union als Ganzes. Er warf der Union vor, sie wollte eine Rolle rückwärts in die neunziger Jahre. Als in Skandinavien in den 90er Jahren der Umbau ihrer Gesellschaften in Angriff genommen worden sei, um Antworten auf Herausforderungen wie Globalisierung und demographischen Wandel der Gesellschaft zu finden, hätten die deutschen Unionspolitiker unter der Kohl-Regierung „gepennt“. Es hieße eine Groteske zu veranstalten, „wenn man die Penner von gestern den Aufbruch von morgen gestalten lässt.“ Der Kanzler bekannte sich ausdrücklich zu den Reformen seiner Regierungszeit.

Auch über den aus der SPD ausgetretenen jetzigen WASG-Politiker Oskar Lafontaine fällte er ein hartes Urteil. Er habe sich nicht vorstellen können, dass dieser nun „Anleihen im rechten Sumpf macht.“ Hiermit spielte er auf die Verwendung des Begriffs „Fremdarbeiter“ durch Lafontaine an.

Auf die Plätze zwei und drei wurden die Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn und der amtierende Verteidigungsminister Peter Struck gewählt. Der ehemalige Ministerpräsident Sigmar Gabriel erhielt mit 24 Gegenstimmen das schlechteste Ergebnis aller Kandidaten für die Landesliste der Partei.

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Quellen