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Bundesstaat Illinois: Cyberattacke auf Wasserwerk vermutet

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Veröffentlicht: 13:22, 20. Nov. 2011 (CET)
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(Symbolbild)

Springfield (Illinois) (Vereinigte Staaten), 20.11.2011 – Bereits am Dienstag vor knapp zwei Wochen fielen die Pumpen im Wasserwerk von Springfield im US-Bundesstaat Illinois aus. Wie jetzt bekannt wurde, untersuchen das Federal Bureau of Investigation (FBI) und das Heimatschutzministerium den Vorfall. Es könnte sich um den ersten Cyberangriff auf ein US-Unternehmen handeln.

Stromversorgung in den Vereinigten Staaten (Archivbild)

Das betroffene Wasserwerk ist ein Teil der Wasserversorgung des Bundesstaates. Das Unternehmen ist zudem ein Stromversorger. Die Washington Post zitiert einen Zwischenbericht des Staates. Demnach ist es naheliegend, dass der Zwischenfall durch einen Angriff aus dem Internet ausgelöst wurde. Zunächst traten Störimpulse auf; diese führten dazu, dass sich die Pumpen an- und ausschalteten. Infolgedessen brannte ein Motor aus. Da genügend andere Pumpen vorhanden waren, kam es aber zu keiner Unterbrechung in der Wasserversorgung.

Angeblich hätten sich die Hacker unberechtigten Zugriff zu dem Unternehmen verschafft, das für die Sicherheitsoftware in dem Werk verantwortlich ist, und hätten dort Nutzernamen und Passwörter ausgespäht, mit denen ins Kontrollsystem eingegriffen wurde.

Peter Boogaard, ein Sprecher des Heimatschutzministeriums, wollte die Berichte nicht kommentieren, sondern erklärte: „Es gibt derzeit keine verlässlichen Anzeichen, dass ein Risiko für kritische Infrastrukturen oder eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit besteht.“

Nach dem Zwischenbericht seien die Angreifer für zwei oder drei Monate in dem System gewesen. Die Internetspur führe nach Russland. Ob der Angriff tatsächlich von dort initiiert sei, könne nicht gesagt werden. Eine Problematik stellt dar, dass man momentan keine Aussage treffen könne, ob und wie viele weitere Versorgungsunternehmen betroffen seien.

Die theoretische Gefahr von Eingriffen auf Steuer- und Kontrollfunktionen von Infrastruktur- und Industrieunternehmen wurde schon lange gesehen. Sollte dies die erste praktische Demonstration dieser Fähigkeit in den Vereinigten Staaten gewesen sein? Angriffe zur Informationsgewinnung, beispielsweise aus Russland und China, sind bereits an der Tagesordnung. Im Jahr 2010 wurde eine iranische Atomanlage mit einem Computerwurm lahm gelegt. Ist der Cyberkrieg damit keine Zukunftsmusik mehr?

Politiker und Experten in den Vereinigten Staaten warnen davor, die Gefahren durch Angriffe auf „Supervisory Control and Data Acquisition“-Systeme (SCADA-Systeme) zu unterschätzen. Sie fordern neue Gesetze zum Schutz gegen den Cyberwar, zum Schutz der heimischen Infrastruktur.

Ein Bericht des Pentagon vom Sommer dieses Jahres spricht davon, dass Gegenschläge im Falle von Cyberattacken auf Weisung des Präsidenten ausgeführt werden sollten. Laut dem Bericht sollen „Möglichkeiten weiter entwickelt werden, im Cyberspace und auf anderen Feldern militärisch antworten zu können.“



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Quellen

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