Zum Inhalt springen

Amnesty: Hamas tötete „Kollaborateure“ im Gazastreifen

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 18:37, 12. Feb. 2009 (CET)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Gaza-Stadt (Gazastreifen), 12.02.2009 – Während der Operation Gegossenes Blei der israelischen Armee gegen die Stellungen der Hamas und gegen Infrastruktureinrichtungen im Gazastreifen Ende Dezember 2008 / Anfang Januar 2009 kämpfte die Hamas noch an einer anderen Front und zwar gegen so genannte Kollaborateure sowie politische Gegner in den eigenen palästinesischen Reihen. Mindestens 24 Männer wurden einem Bericht von amnesty international (ai) zufolge von Angehörigen der Hamas erschossen. Weitere Personen wurden vorsätzlich schwer verletzt, unter anderem durch gezielte Schüsse in die Beine oder direkt in die Kniescheibe. Diese Menschen sollten so getroffen werden, dass sie fortan mit einer dauerhaften Behinderung leben müssen. Auch von Folter berichtet amnesty.

Wie die Gefangenenhilfsorganisation berichtet, begann mit der israelischen Militäroffensive am 27. Dezember 2008 ein regelrechter Feldzug gegen ehemalige palästinensische Häftlinge, denen vorgeworfen wurde, mit Israel kollaboriert zu haben. Außerdem gerieten ehemalige Angehörige der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) aus den Reihen der verfeindeten Palästinenserorganisation Fatah des Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, ins Fadenkreuz der Hamas-Killerbrigaden. Dabei gingen die Hamas-Aktivisten ganz offen vor. Sie holten ihre Zielpersonen direkt aus ihren Häusern, einige wurden sogar direkt in Krankenhäusern erschossen, wo sie sich zur Behandlung von Verletzungen durch israelische Angriffe aufhielten.

Amnesty gelangte an diese Erkenntnisse durch ein eigenes Ermittlungsteam, das sich während der Militäroffensive Israels im Gazastreifen aufhielt. Außerdem wirft amnesty beiden kriegführenden Parteien Kriegsverbrechen und andere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht vor. Der UN-Sicherheitsrat wurde aufgefordert, die aufgedeckten Vorfälle zu untersuchen. Amnesty fordert die Verhängung eines Waffenembargos gegen die verfeindeten kriegführenden Parteien.

Themenverwandte Artikel

Quellen