Airbus-Nachforderungen für den A400M: Regierung zeigt sich unnachgiebig
Veröffentlicht: 17:04, 6. Jan. 2010 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Berlin (Deutschland), 06.01.2010 – Die deutsche Bundesregierung will den Nachforderungen der Firma Airbus für die Mehrkosten beim Bau des Militärtransporters A400M nicht nachgeben. Man bestehe auf der Einhaltung des Vertrages. Das berichtet das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe.
Der Airbus-Vorstandsvorsitzende Thomas Enders hatte gestern mit einem Stopp für den Bau des ehrgeizigen Flugzeugprojekts für den Fall gedroht, dass die Firma auf den entstandenen Mehrkosten sitzen bleiben sollte (Wikinews berichtete). Laut Airbus ist das Projekt 11,3 Milliarden Euro teurer als ursprünglich geplant.
Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold, bezeichnete die Drohung des Airbus-Konzerns als „unfreundliche[n] Akt eines Konzerns, der selbst weit im Zeitverzug ist“. Gesine Lötzsch von der Linksfraktion im Deutschen Bundestag sprach sich für einen Ausstieg aus dem Militärprojekt aus. In einer Presseerklärung heißt es: „Die neuen Milliardenforderungen des Konzerns sind unverfroren. Es gibt keinen Grund, warum die Steuerzahler für das EADS-Missmanagement aufkommen sollten.“ Den Militärtransporter solle man ins Haushaltsloch stürzen lassen.
Kompromissbereit äußerte sich der französische Verteidigungsminister Hervé Morin. Man sehe allerdings nur Mehrkosten in Höhe von rund fünf Milliarden Euro. Diese sollten zwischen dem Flugzeugbauer und den Abnehmern aufgeteilt werden. Der Militärmaschine bescheinigte er ein „kolossales Exportpotenzial, weil sie einzigartig auf dem Markt ist“.
Laut Handelsblatt hängen in Europa 40.000 Arbeitsplätze von dem Militärprojekt ab, davon 11.000 in der Bundesrepublik Deutschland.
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