Wahl in Berlin: Wer wird drittstärkste Partei?
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Berlin (Deutschland), 19.09.2016 – Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin mussten die beiden großen Parteien SPD und CDU Stimmenverluste hinnehmen. Gewinne sind bei Linken und der FDP zu verzeichnen. Díe AfD erhielt auf Anhieb 14,2 %. Die FDP kann mit 6,7 % wieder ins Parlament einziehen. Verlierer der Wahl ist vor allem die Piratenpartei: Sie verlor mehr als 7 Prozenpunkte und ist nicht mehr im Abgeordnetenhaus vertreten.
Bei der Zahl der Sitze ringen Linke und Grüne um den dritten Platz auf der Politskala. Vor allem im Ostteil Berlins sind die Linken traditionell sehr stark. Zunächst werden von insgesamt 130 Abgeordnetensitzen 60 % über Direktmandate aus den 78 Wahlkreisen verteilt (Erststimme). Bei der Auszählung der Erststimmen liegen die Grünen zwar mit 15,8 % und 0,4 Prozentpunkten knapp vor der Linken, doch umgekehrt konnte die Linke über die Zweitstimmen 15,6 % mit ebenfalls 0,4 Prozentpunkten Vorsprung mehr Listenplätze gewinnen. Hinzu kommen durch die Zahl der Parteien Überhangmandate zustande, so dass 160 Sitze zu vergeben sind. Linke und Grüne bekommen dabei jeweils 27 Sitze. Wie weit sich die Ergebnisse im Laufe der Auszählung veränderten, zeigte auch der Stimmenanteil der AfD, der um 19:38 Uhr noch bei 13,5 % lag.
Für eine stabile Regierungskoalition wäre ein Bündnis von wenigstens drei Parteien erforderlich. Eine traditionelle Koalition von CDU, FDP und SPD hätte nur eine knappe Mehrheit von 81 Sitzen, so dass eine Koalition von Grünen, Linken und SPD mit insgesamt 92 Sitzen gegenwärtig wahrscheinlich ist.
Themenverwandte Artikel
[Bearbeiten]Nach der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern: Verschiebung der Machtverhältnisse? (08.09.2016)
Quellen
[Bearbeiten]- www.wahlen-berlin.de: „Die Landeswahlleiterin für Berlin: Ergebnisse der Wahlen 2016“ (18.09.2016)
- www.spiegel.de: „Abgeordnetenhaus-Wahl SPD stärkste Kraft in Berlin - AfD bei 13,5 Prozent“ (18.09.2016)