UN-Sicherheitsrat hebt Diamanten-Embargo gegen Liberia auf

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Artikelstatus: Fertig 19:39, 28. Apr. 2007 (CEST)
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Diamantenschürfen in Sierra Leone

New York (Vereinigte Staaten), 28.04.2007 – Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat gestern ein seit sechs Jahren bestehendes Exportverbot für Diamanten aus Liberia aufgehoben. Das Gremium votierte einstimmig für die entsprechende Resolution 1753, mit der die Resolution 1521 aus dem Jahr 2003 nichtig wird. Das Embargo hatte den Zweck, den Handel mit „Blutdiamanten“ zu stoppen und hatte alle Staaten dazu aufgefordert, keine Diamanten aus Liberia zu importieren, unabhänig davon, ob sie dort abgebaut worden sind. Diverse bewaffnete Gruppen, die in Westafrika, insbesondere in Liberia und im benachbarten Sierra Leone an Bürgerkriegen beteiligt waren, füllten ihre Kassen mit Erlösen aus dem Diamantengeschäft, wodurch die Kriege verlängert wurden.

Die Handelsbeschränkungen konnten aufgehoben werden, weil Liberia aus der Sicht des Sicherheitsrats die notwendigen internen Kontrollen etabliert hat, die den Mindestanforderungen des Kimberley-Prozesses entsprechen. Im Jahr 2000 hatten die diamantenproduzierenden Staaten Afrikas den Kimberley-Prozess ins Leben gerufen. Anschließend einigten sie sich im November 2002 im schweizerischen Interlaken auf ein internationales Zertifizierungsschema für Rohdiamanten.

Der britische UN-Botschafter Emyr Jones Parry sagte nach der Sitzung, er hoffe, dass Liberia sich dem Kimberley-Prozess nun vollständig anschließen werde. Großbritannien ist in diesem Monat Vorsitzender des UN-Sicherheitsrats. Die Entscheidung spiegele das Vertrauen in Liberia und seine Führung wieder, so Jones Parry weiter. Lami Kawah, der Botschafter Liberias, wird in einer Pressemitteilung der Vereinten Nationen mit folgenden Worten zitiert: „Diese Entscheidung bedeutet viel für Liberia und seine Bevölkerung, weil wir nun voranschreiten können.“

Die gestern verabschiedete Resolution sieht eine Überprüfung nach 90 Tagen vor. Bis dahin sollen Berichte der zuständigen Expertengruppe der Vereinten Nationen und des „Kimberley-Prozesses“ über die Umsetzung der Richtlinien in Liberia vorliegen.

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Quellen