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Tsunami-Warnsystem im Pazifik erfolgreich getestet

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Artikelstatus: Fertig 21:08, 5. Mai 2006 (CEST)
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Honolulu (Vereinigte Staaten), 05.05.2006 – In der Nacht vom 3. auf den 4. Mai 2006 wurden die Bewohner einiger südpazifischer Inseln durch eine Tsunami-Warnung aufgeschreckt. In der Nähe des Tonga-Archipels war es zu einem Seebeben der Stärke 7,8 gekommen. Dieses Ereignis war zugleich ein Testlauf für das Tsunami-Frühwarnsystem für den Bereich des Pazifik.

Das PTWC (Pacific Tsunami Warning Center) hatte auch im Dezember 2004 eine Tsunamiwarnung ausgegeben. Dennoch war es damals zu einer verheerenden Katastrophe an den Küsten Thailands, Malaysias und Sri Lankas gekommen. 186.000 Menschen mussten sterben. Inzwischen hat sich einiges getan: Von der US-National Oceanic & Atmospheric Administration (NOAA) ist viel Geld in den Ausbau des Systems investiert worden. Das PTWC ist jetzt 24 Stunden besetzt, und es gibt jetzt auch eine offizielle Liste von Institutionen, die im Falle einer Tsunamiwarnung benachrichtigt werden sollen.

Die Tsunamiwarnung vom 4. Mai 2006 war für die Wissenschaftler vom PTWC eine „nette Übung“, wie sich Geophysiker Gerard Fryer ausdrückte. Die Ereigniskette lief so ab:

  • 4. Mai 2006: Um 4:27 Uhr tonganischer Ortszeit (3. Mai, 15:27 UTC) wurde aufgrund seismischer Messungen ein Erdbeben festgestellt.
  • Informationen zu Wasserständen wurden von 42 Stationen und 14 wissenschaftlichen Bojen an das PTWC weitergeleitet.
  • Um 15:27 Uhr (UTC) gab das PTWC eine Eilwarnung aus, die die Einschätzung enthielt, das Beben sei „extrem gefährlich zur Entwicklung einer Flutwelle“.
  • Um etwa 16:20 Uhr wurde ein Bulletin mit der Information herausgegeben, Tonga müsse von der Flutwelle bereits getroffen worden sein, und die Flutwelle könnte in 90 Minuten die Fidschi-Inseln erreichen.
  • Eine Wasserstandsmeldung von der Insel Niue, 500 Kilometer östlich der Fidschi-Inseln, gab dann einen Tidenhub von nur 40 Zentimetern an.
  • Um 6:36 Uhr Ortszeit wurde daraufhin Entwarnung gegeben.

Fryer zeigte sich mit dem Test zufrieden. Im Großen und Ganzen sei alles „gut über die Bühne gegangen“. Die Warnung nach Tonga sei korrekt herausgegangen. Allerdings sei dann im tonganischen Zentrum der Strom ausgefallen. Die Warnung sei dann von Hotelangestellten weitergeleitet worden, die gerade die Erdbebenwarnung auf CNN gesehen hatten.

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Quellen