Zum Inhalt springen

Somalia: Entführte Deutsche wieder frei

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 16:58, 10. Aug. 2008 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Mogadischu (Somalia) / Berlin (Deutschland), 10.08.2008 – Die beiden entführten deutschen Segler sind nach fast sieben Wochen in der Hand somalischer Piraten wieder frei. Das bestätigte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Jens Plötner, am Samstag. Sie befänden sich nun in der Obhut der deutschen Botschaft in der kenianischen Hauptstadt Nairobi und würden dort intensiv betreut, sagte ein Sprecher.

Der 63-jährige Skipper Jürgen Kantner und seine 51-jährige Lebensgefährtin Sabine Merz seien von den Strapazen der Geiselhaft gezeichnet, aber es gehe beiden den Umständen entsprechend gut, hieß es in einer Mitteilung. Am 22. Juli 2008 konnte der „Spiegel“ etwa 20 Minuten lang auf Deutsch per Handy über einen Mittelsmann mit den Geiseln telefonieren. Sie baten verzweifelt um Hilfe und berichten von Schlägen, Schikanen und Hunger.

Lage der Region Puntland in Somalia

Die beiden Segler waren mit einer Yacht vor der somalischen Küste auf dem Weg von Ägypten nach Thailand, als sie am 23. Juni 2008 von Piraten verschleppt und in das Bergland der halbautonomen Region Puntland gebracht wurden. Für die Freilassung soll nach Angaben somalischer Behörden ein Lösegeld von einer Million US-Dollar gezahlt worden sein. Einem Vermittler zufolge hätten die Seeräuber nur 600.000 US-Dollar erhalten. Den Rest sollen Behörden von Puntland kassiert haben.

Vor Somalia ist die Piraterie weit verbreitet. 2008 ist die Zahl der Überfälle am Horn von Afrika stark gestiegen. Am 3. August 2008 war der unter Panama-Flagge fahrende Frachter „Stella Maris“ mit 20 philippinischen Seeleuten an Bord entführt worden. Vor knapp zwei Wochen war ein entführtes Frachtschiff der Lübecker Reederei Karl Lehmann nach 41 Tagen wieder freigegeben worden.

Themenverwandte Artikel

Quellen