Sechsfacher Mord in Duisburg – Mafia-Hintergrund vermutet
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Duisburg (Deutschland), 15.08.2007 – Kurz nach zwei Uhr nachts wurden am Mittwoch auf der Mülheimer Straße in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs sechs Menschen erschossen. Alle Opfer sollen in Verbindung mit dem in der Nähe des Tatorts gelegenen Restaurant „Da Bruno“ gestanden haben; die Männer sollen zwischen 16 und 39 Jahre alt gewesen sein.
Der Tathergang stellt sich nach Polizeiangaben so dar: Die tödlichen Schüsse fielen nach einer Geburtstagsfeier für einen 18-jährigen Auszubildenden, die in dem genannten Restaurant stattfand. Die Täter haben offenbar vor dem Restaurant auf ihre Opfer gewartet, sie aber zunächst in ihre Autos steigen lassen. Die Polizei fand die Leichen später in zwei Wagen, einem Lieferwagen der Marke Opel und einem gemieteten VW-Golf. Zahlreiche Schüsse waren auf die Fahrzeuge abgegeben worden. In den Köpfen der Opfer wurden jeweils mehrere Schusswunden festgestellt. Die Obduktion der Leichen werde daher noch Tage in Anspruch nehmen, sagte ein Polizeisprecher. Als die Polizei am Tatort eintraf, lebte nur noch eines der Opfer. Dieser Mann verstarb jedoch kurze Zeit später.
Als verdächtig gelten zwei Männer, die nach der Tat in Nebenstraßen in der Nähe des Tatorts verschwunden sein sollen. Zur Identifizierung der Attentäter will die Polizei noch Videoaufnahmen eines gegenüberliegenden Bürogebäudes auswerten. In die Ermittlungen haben sich auch Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes (BKA) und des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen eingeschaltet.
Hinweise auf mögliche Hintergründe der Tat kamen indes von italienischen Behörden. Der italienische Innenminister Giuliano Amato sagte in Rom, sehr wahrscheinlich handele es sich um einen Racheakt für einen Mord im italienischen San Luca, einem Dorf in Kalabrien. Einer der Toten von Duisburg sei an einem Verbrechen in Italien beteiligt gewesen. Dabei sei es um Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Clans aus Kalabrien gegangen. Von der italienischen Polizei kam die Information, bei den Toten handele es sich um Mitglieder des Clans „Pelle-Romeo“ aus San Luca, die seit 1991 erbittert mit einem anderen Clan („Strangio-Nirta“) um Einfluss kämpfe. Der italienische Innenminister zeigte sich besorgt, dass die Clan-Fehden nun offenbar auch ins Ausland getragen würden: „Das hat es noch nicht gegeben.“
Den Zusammenhang mit Mafia-Morden in Italien konnte die Duisburger Polizei zunächst nicht bestätigen.
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