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Portugal bittet die Europäische Union um Finanzhilfen

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Veröffentlicht: 13:55, 8. Apr. 2011 (CEST)
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Lissabon (Portugal) / Brüssel (Belgien), 08.04.2011 – Nach Griechenland und Irland musste nun auch Portugal den bitteren Schritt machen und die Europäische Union um Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds bitten. Portugal gilt als ärmstes Land in Westeuropa. Die finanziellen Lasten durch die Überschuldung des Landes hatten in den letzten Monaten ein Maß erreicht, das das Land offenbar nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen konnte.

Im Jahr 2010 erreichte das Haushaltsdefizit 8,6 Prozent. Die Zinsen, die Portugal auf dem internationalen Finanzmarkt für Staatsanleihen zahlen musste, um die Verschuldung abzubauen, beliefen sich zuletzt auf zehn Prozent. Um den Staatsbankrott abzuwenden, benötigt Portugal nach Meinung des österreichischen Finanzstaatssekretärs Reinhold Lopatka zwischen 60 und 80 Milliarden Euro.

Für den am 23. März zurückgetretenen, aber noch geschäftsführenden portugiesischen Ministerpräsidenten José Sócrates kommt die Entscheidung, die EU um finanzielle Hilfe zu bitten, einem politischen Offenbarungseid gleich, schätzen politische Beobachter ein. Am 5. Juni sind in Portugal Parlamentswahlen. Es wird erwartet, dass Portugal als Vorbedingung für die aus Brüssel fließenden Finanzhilfen nun ein harter Sparkurs verordnet wird. Bereits jetzt sind in Portugal über elf Prozent der Arbeitnehmer arbeitslos.

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Quellen