Petition gegen Wahlcomputer: Vor laufender Kamera geknackt
Artikelstatus: Fertig 07:52, 21. Okt. 2006 (CEST) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Berlin (Deutschland), 21.10.2006 – Es wird nie ein Wahlgerät geben, das für sich allein manipulationssicher ist, erklärte ein Vertreter der Firma „HSG Wahlsysteme“. Das Unternehmen ist der deutsche Vertriebspartner der hier eingesetzten niederländischen Wahlcomputer. Der Frankfurter Rundschau sagte Geschäftführer Herbert Schulze Geiping: „Verschlüsselungen, die heute als sicher gelten, sind in zwei Jahren wieder geknackt.“
Beim Deutschen Bundestag wurde inzwischen eine öffentliche Petition gegen den Einsatz von Wahlgeräten eingereicht. In der Begründung wird angeführt, dass die Kontrolle durch Wahlzettel fehle. In der Vergangenheit konnten Wahlbetrugsfälle nur durch die physische Existenz von Wahlzetteln nachgewiesen werden. In Sachsen ist der Einsatz von Wahlcomputern bereits seit drei Jahren verboten. Die Petition kann noch bis zum 28. November unterzeichnet werden.
Vor zwei Wochen war es Mitgliedern der niederländischen Kampagne „Wir vertrauen Wahlcomputern nicht“ und des Chaos Computer Clubs (CCC) gelungen, einen Wahlcomputer vor laufender Kamera zu knacken.
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- Portal:Wahlen in Deutschland
Quellen
- Deutscher Bundestag: „Öffentliche Petitionen – Wahlrecht: Stimmabgabe mit Wählgeräten“ (06.10.2006)
- Frankfurter Rundschau: „Wahl ohne Kontrolle“ (20.10.2006)
- Die Zeit: „Prozente nach Belieben“ (05.10.2006)
- ngo-online: „Wahlcomputer vor laufender Kamera geknackt“ (05.10.2006)