Pakistan: Viele Tote durch Selbstmordanschlag

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Veröffentlicht: 01:53, 14. Okt. 2012 (CEST)
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Pakistans Präsident Asif Ali Zardari (2009)

Islamabad (Pakistan), 14.10.2012 – Bei einem Selbstmordanschlag auf einem Markt im Nordwesten Pakistans, welcher sich am gestrigen Samstag ereignete, starben mindestens 16 Menschen. Wie Behörden mitteilten, waren wahrscheinlich Mitglieder der Pro-Regierungsmiliz, welche sich in dem Ort Darra Adam Khel befanden, das Ziel des Attentats. Die Pro-Regierungsmiliz kämpft seit langem gegen die radikal-islamischen Taliban in Pakistan.

Zurzeit befinden sich noch einige der 25 Verletzten in einem lebensbedrohlichem Zustand, weshalb die Anzahl der Toten noch weiter steigen kann. Augenzeugen zufolge soll sich der Selbstmordattentäter in einem Auto auf dem Marktplatz in die Luft gesprengt haben. Es wurden auch fünfzehn Geschäfte und acht Autos durch die Explosion zerstört. Der Anschlag wurde von Asif Ali Zardari, Pakistans Präsident, und Raja Pervez Ashraf, Pakistans Ministerpräsident, scharf verurteilt.

Vor fünf Tagen hatten Angehörige der Taliban die 14-jährige Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai im Swat-Tal überfallen, als sie auf dem Weg von der Schule nach Hause war, und ihr schwere Schussverletzungen an Kopf und Hals zugefügt. Das junge Mädchen befindet sich derzeit immer noch auf der Intensivstation. Für die Taliban waren Yousafzais Bemühungen für die Einführung des Bildungsrechts für Mädchen der Grund für diese Tat. Die pakistanische Armee startete in Waziristan, dem Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan, mehrere Offensiven gegen die Taliban und andere terroristische Gruppierungen. Doch bislang schlugen alle Offensiven fehl.

Aufgrund der wenigen Erfolge begrüßt die pakistanische Regierung die Aufstellung traditioneller Milizen, um die pakistanische Armee im Kampf gegen die Taliban zu unterstützen. Jedoch konnten auch die Miliz-Gruppen bis jetzt kaum Siege erringen.

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Quellen