Nach Störungen in Brunsbüttel und Krümmel: Vattenfall entlässt Atomenergie-Geschäftsführer
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Kiel / Berlin (Deutschland), 17.07.2007 – Nach den Zwischenfällen in den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel in Schleswig-Holstein hat der schwedische Konzern Vattenfall seinen deutschen Atomenergie-Geschäftsführer Bruno Thomauske entlassen. Mit der Kündigung Thomauskes solle, so sagte ein Vertreter des Unternehmens, verloren gegangenes Vertrauen wieder hergestellt werden.
Das Unternehmen war heftig kritisiert worden, weil es nicht umfassend über die Störungen und Zwischenfälle in den vergangenen Wochen berichtet hatte. Das wahre Ausmaß wurde zunächst vom Konzern verschwiegen und Befragungen verantwortlicher Mitarbeiter zunächst negativ entschieden. Schließlich musste ein richterlicher Beschluss eingeholt werden, um eine Befragung durchzuführen. Zurzeit wird von der Atomaufsichtsbehörde geprüft, ob Vattenfall die Lizenz zum Betrieb von Atomkraftwerken entzogen werden soll.
Vattenfall hat angekündigt, im Laufe dieser Woche eine Expertenkommission zu berufen, die Verbesserungsvorschläge erarbeiten soll. Insgesamt stellt der Konzern dafür fünf Millionen Euro zur Verfügung.
Der Präsident des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König, forderte vom Unternehmen „vertrauensbildende Maßnahmen“. Dies könne zum Beispiel durch die Veröffentlichung einer Schwachstellenliste für das Atomkraftwerk Brunsbüttel geschehen, die Vattenfall bislang durch juristische Maßnahmen verhindert habe.
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Quellen
- portal.1und1.de: „Vattenfall feuert Atomenergie-Geschäftsführer Thomauske“ (16.07.2007)
- derstandard.at: „Deutschland: Nach AKW-Panne rollen bei Vattenfall Köpfe“ (16.07.2007)