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Mannheim: Schüler demonstrieren für ein besseres Klima

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 20:00, 18. Mär. 2019 (CET)
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Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut! Mannheimer Schüler demonstrieren für ein besseres Klima.

Ein grünes Band bewegt sich durch die Mannheimer Innenstadt

Mannheim (Deutschland), 18.03.2019 – Als die damals fünfzehnjährige Schwedin Greta Thunberg im vergangenen Sommer einsam anfing, vor dem Parlament in Schweden für eine Klimawende zu demonstrieren, und dafür die Schule schwänzte, hatte sie sich wohl kaum erträumt, dass sie Monate später als Galionsfigur einer weltweiten Jugendbewegung reüssieren würde.

Nachdem Greta anfangs noch die ganze Woche der Schule fernblieb, begrenzte sie ihren Protest nach der Wahl des schwedischen Reichstags auf jeweils Freitag.

Diesem Vorbild folgend finden seitdem unter dem Motto „Fridays For Future“ weltweit regelmäßig solche Klimastreiks statt, bei denen Schüler den Unterricht schwänzen, um sich lautstark für eine nachhaltige Klimapolitik einzusetzen. Für Freitag, den 15. März 2019, wurden diese Proteste zu einem globalen Klimastreik ausgeweitet. Die Veranstalter sprechen in der Bilanz von bundesweit 300.000 Teilnehmern an diesem Tag. WikiNews hat stellvertretend für die 230 Demonstrationsorte in Deutschland die Kundgebung im nordbadischen Mannheim begleitet, wo trotz schlechten Wetters 1800 Teilnehmer gezählt wurden. Bereits zwei Wochen zuvor hatten dort gut 1000 Jugendliche demonstriert.

Der Protestzug formierte sich am Mannheimer Schloss und lief über die zentrale Mitte der Quadratestadt zum Rathaus, wo lautstark versucht wurde, eine Reaktion zu erreichen – ohne sichtbaren Erfolg.

Konkrete Forderungen stehen bei den Fridays-For-Future-Demonstrationen zurzeit noch nicht ganz prominent im Vordergrund, erkennbar wurde jedoch eine Abschaltung des Mannheimer Großkraftwerks propagiert. In diese Linie fallen auch die skandierten Parolen „Nie, nie, nie wieder Kohle“ und „Es gibt kein Recht auf Kohlebaggerfahren“.

Negativ Bezug genommen wurde auf Christian Lindner. Der FDP-Politiker hatte den Jugendlichen die Kompetenz in Sachen Klimawandel abgesprochen und sich damit bei den Demonstrierenden merklich unbeliebt gemacht.

Aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde mit Empörung bedacht, weil sie die Schülerdemonstrationen in einer bizarren Äußerung als Produkt russischer Internetagitation hingestellt hatte.

Dass Greta Thunberg jüngst für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde, wurde dagegen mit Freude aufgenommen.

(itu)

Impressionen vom Protestzug
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Quellen

Originäre Berichterstattung
Dieser Artikel enthält Journalismus aus erster Hand. Siehe auch die Diskussionsseite für Details.