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Malaria: Laut UNICEF sind Kinder in Afrika besonders betroffen

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Artikelstatus: Fertig 23:15, 24. Apr. 2007 (CEST)
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Bukavu (Demokratische Republik Kongo), 24.04.2007 – Am 25. April ist der internationale Malaria-Tag, auch bekannt als Afrika-Malaria-Tag. Anlässlich dieses Tages rufen internationale Hilfsorganisationen zu vermehrten Anstrengungen im Kampf gegen diese Infektionskrankheit auf. Laut UNICEF stirbt alle 30 Sekunden ein Kind an Malaria. Am stärksten ist der afrikanische Kontinent betroffen. In den ärmsten Ländern Afrikas ist Malaria eine der häufigsten Todesursachen von Kindern, jeder fünfte Kindestod ist auf diese Tropenkrankheit zurückzuführen.

Stechmücke „Anopheles“

Da die Infektion durch eine blutsaugende Mücke der Gattung Anopheles erfolgt, tritt die Krankheit vorwiegend in tropischen Regionen auf, wo sich diese Mücken in wässrigen Medien vermehren können. Rund 40 Prozent der Weltbevölkerung leben in solchen Gebieten, Malaria ist hier endemisch. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) erkranken jährlich 300 bis 500 Millionen Menschen neu an der Krankheit. Die Zahl der Todesfälle liegt weltweit zwischen 1,5 und 2,7 Millionen Menschen pro Jahr. 90 Prozent aller Malariaerkrankungen werden dabei aus Afrika gemeldet.

Als wichtigster Schutz gegen eine Malariainfektion gilt wegen des Überträgers ein Moskitonetz. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Kinder sterben, nur weil ihre Eltern zu arm sind, um ein Moskitonetz zu kaufen“, sagte der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Dietrich Garlichs. Laut DRK-Präsident Rudolf Seiters kann der Einsatz von Moskitonetzen in Kombination mit dem Einsatz von Insektiziden die Sterblichkeitsrate von Kindern an Malaria um 20 Prozent senken. Wichtig sei dabei vor allem, dass solche Netze in die richtigen Hände kämen, und das seien Frauen mit kleinen Kindern. Auf diesem Gebiet ist insbesondere das Medikamentenhilfswerk action medeor tätig. Die Organisation unterstützt Gesundheitsstationen und Krankenhäuser in Afrika im Kampf gegen die Malaria. „Helfen ist so einfach“, sagt Anke Engelke, Botschafterin von action medeor, „Mit nur 99 Cent kann ein an Malaria erkranktes Kind gerettet werden.“

Die Deutsche Post World Net unterstützt über ihr Tochterunternehmen DHL in diesem Jahr eine Kampagne zur Auslieferung von Moskitonetzen in die Provinz Süd-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo. In Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst transportiert das Unternehmen 10.000 Moskitonetze kostenlos in den Kongo. Die Malteser übernehmen die Verteilung der Moskitonetze an schwangere Frauen, wenn diese zur Vorsorgeuntersuchung kommen. Die katholische Hilfsorganisation betreibt im Kongo ein Netz von Gesundheitszentren. Als Anreiz für die Frauen, das Gesundheitszentrum auch zur Entbindung aufzusuchen, erhalten sie ein zweites Moskitonetz, wenn sie ihr Kind im Gesundheitszentrum mit ärztlicher Unterstützung zur Welt bringen. Dr. Peter Schmitz, leitender Arzt bei Malteser International, meint: „Durch die Verwendung von imprägnierten Moskitonetzen können die Malaria-Krankheitsfälle bis zu 50 Prozent reduziert werden. Derzeit schlafen weniger als fünf Prozent der Kinder in Afrika unter einem solchen Netz. Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind in Afrika an Malaria. Wir sind dankbar, dass der Post-Konzern mit dem Transport der Netze unsere Arbeit in der DR Kongo unterstützt. Damit leisten wir gemeinsam einen Beitrag, die gerade für Kinder und Schwangere lebensbedrohliche Malaria einzudämmen.“ Die DHL hat bereits in den vergangenen Jahren logistische Unterstützung bei der Bekämpfung von Malaria in Afrika geleistet. Darunter in Nigeria, wo die Situation besonders dramatisch ist. Hier ist der Malaria-Erreger für fast 29 Prozent aller Todesfälle bei Kindern verantwortlich.

Während das RKI für die Behandlung in Deutschland unter anderem noch Chloroquin empfiehlt, gilt der Einsatz dieses Medikaments in Afrika bereits als unwirksam, weil die Erreger dagegen resistent geworden sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Afrika seit einigen Jahren die Umstellung auf Kombinationspräparate auf der Basis von Artemisinin (ACT). Die Umsetzung dieser WHO-Empfehlung bereitet jedoch Schwierigkeiten, da das Medikament relativ teuer ist. Außerdem treten häufig Versorgungsengpässe auf. Karim Laouabdia, Direktor der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen, fordert: „Wir wissen, dass die Implementierung von ACT nicht einfach ist. Aber wenn es darum geht, diese lebensrettenden Medikamente denjenigen zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, darf niemand die Hände in den Schoß legen.“ Die gegenwärtige Praxis kommentiert er mit den Worten: „Malariapatienten mit alten und unwirksam gewordenen Medikamenten wie Chloroquin zu behandeln, ist ungefähr so sinnvoll, wie ihnen ein Päckchen Zucker zu verabreichen – das ist ethisch und medizinisch nicht vertretbar.“

Am 25. April startet auch eine weitere Initiative zur Bekämpfung der Malaria, die „Europäische Allianz gegen Malaria“. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von zehn Organisationen aus fünf europäischen Ländern, die ihre Anstrengungen zur Bekämpfung der Malaria koordinieren wollen. In Deutschland gehören der Initiative das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) an.

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Quellen