Landkreis Lüchow-Dannenberg: Wolf von Jägern erschossen
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Trebel (Deutschland), 17.12.2007 – Ein freilebender Wolf wurde am Sonnabend in der Nähe der Ortschaft Gedelitz im niedersächsischen Lüchow-Dannenberg von zwei Jägern erschossen. In Deutschland gelten Wölfe seit 1904 als ausgerottet. Die scheuen Tiere gelten nach Expertenansicht als ungefährlich für Menschen. Im benachbarten Polen (Region Lausitz) sollen seit einigen Jahren wieder ein paar Rudel Wölfe in den Wäldern leben. Wölfe haben es in Deutschland jedoch schwer. Im April wurde zuletzt ein Wolf in Schleswig-Holstein gesichtet. Er wurde auf einer Landstraße überfahren.
Das am Wochenende von Jägern getötete Tier soll möglicherweise aus der Lausitz stammen und nach Ansicht des Naturschutzbundes (NABU) Niedersachsen auf der Suche nach einer Gefährtin gewesen sein. Während ihrer Paarungszeit legen Wölfe große Entfernungen zurück. Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV), die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN), der NABU und die „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ kündigten eine Strafanzeige gegen die beiden niedersächsischen Jäger an, die auf das Tier geschossen hatten. Die Jagd auf Wölfe ist laut dem Naturschutzgesetz untersagt. Seit Anfang der 1990-er Jahre stehen die Beutegreifer auch europaweit unter Schutz. Die Jäger verteidigten ihre tödlichen Schüsse auf den Wolf nach Polizeiangaben damit, dass das Tier bereits verwundet gewesen sei. Der getötete Rüde befindet sich zurzeit für weitere Untersuchungen zur Klärung der näheren Umstände seines Todes in der Tierärztlichen Hochschule Hannover.
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Quellen
- tlz.de: „Scheu und selten: Wolf von Jägern erschossen“ (17.12.2007)
- ndr.de: „Niedersachsen: Erschossener Wolf war vermutlich auf Brautschau“ (17.12.2007)