Kein Grönland-Deal – kein Dänemark-Besuch!
Veröffentlicht: 21:58, 22. Aug. 2019 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Washington D.C. (Vereinigte Staaten) / Kopenhagen (Dänemark), 22.08.2019 – Der amerikanische Präsident Donald Trump hat seinen Staatsbesuch am 2. September in Dänemark abgesagt. Begründet hat er dies mit der Weigerung der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, Grönland an die Vereinigten Staaten zu verkaufen. Dies bestätigte der stellvertretende Sprecher des Weißen Hauses, Judd Deere. Damit sei der gesamte Staatsbesuch abgesagt. Die Einladung an Donald Trump und seine Ehefrau Melania war von Königin Margrethe II. ausgesprochen worden.
Die Besuchsabsage ist in Dänemark auf teils harsche Kritik gestoßen. „Es war eine Überraschung, aber wir haben nichts Weiteres dazu zu sagen“, sagte am Mittwochmorgen Lene Balleby, die Sprecherin des dänischen Königshauses, dem Rundfunksender Dansk Radio. Die frühere sozialdemokratische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt schrieb auf Twitter: „Soll das ein Witz sein? Zutiefst beleidigend für die Menschen in Grönland und Dänemark.“ Der Vorsitzende der rechtspopulistischen Volkspartei, Kristian Thulesen Dahl, nannte die Absage eine „Farce“.
Auf Twitter hatte der amerikanische Präsident mitgeteilt, das Desinteresse Frederiksens habe ihn bewogen, das Treffen zu verschieben. Gleichzeitig dankte Trump Frederiksen für ihre Direktheit, die beiden Staaten „einen sehr großen Aufwand“ erspart hätte.
Trump hatte einen Kauf Grönlands am Sonntag (18. August) für die USA als „strategisch interessant“ bezeichnet. „Im Grunde wäre das ein großes Immobiliengeschäft“, so Trump. Laut Wall Street Journal hatte Trump sich wegen der natürlichen Ressourcen und aus geostrategischen Gründen für die Insel interessiert.
Die Kaufabsicht Trumps stieß sowohl in Dänemark als auch auf Grönland auf Widerspruch. Frederiksen sagte: „Ich hoffe inständig, dass dies nicht ernst gemeint ist.“ Ex-Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen bezeichnete Trumps Kaufinteresse Ende vergangener Woche auf Twitter als „Aprilscherz“.