Jemen: Demonstranten erschossen – Regierung verhängt Ausnahmezustand
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Sanaa (Jemen), 18.03.2011 – Mindestens dreißig oppositionelle Demonstranten fanden heute bei einer Demonstration in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa den Tod. Außerdem wurden rund 100 Menschen verletzt. Andere Quellen sprechen von mindestens 41 getöteten Demonstranten. Die Angaben stammen von Rettungskräften. Augenzeugen berichteten, Anhänger des amtierenden Präsidenten Ali Abdullah Salih hätten von Hausdächern auf den umliegenden Häusern des Platzes vor der Universität in Sanaa gezielt auf die 10.000 Demonstranten geschossen, die sich dort versammelt hatten, um friedlich den Rücktritt von Präsident Salih zu fordern, der seit 1978 in dem arabischen Land an der Südspitze der arabischen Halbinsel herrscht. Wie Saleh am Freitag mitteilte, habe der Nationale Sicherheitsrat des Landes daraufhin beschlossen, den Ausnahmezustand über das Land zu verhängen. Zuvor war die Polizei mit Tränengas und scharfer Munition gegen die Demonstranten vorgegangen.
Die Demonstranten halten den Platz seit vier Wochen besetzt. Das Massaker auf dem Platz begann, als die Demonstranten versuchten, Absperrungen abzubauen, die einen Zugang zu einer Straße blockieren sollten. Der arabische Nachrichtensender Al Jazeera berichtete, die Verletzten und Toten hätten Schusswunden an Kopf, Hals und Brust davongetragen. Für viele Verletzte bestehe noch Lebensgefahr.