Indonesien: Erdbeben der Stärke 7,2 vor Sumatra

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Veröffentlicht: 12:10, 10. Mai 2010 (CEST)
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Jakarta (Indonesien) / Denver (Vereinigte Staaten), 10.05.2010 – Ein starkes Erdbeben hat am 9. Mai um 5:59:42 Uhr UTC (12:59:42 Uhr Ortszeit) den Westen der indonesischen Insel Sumatra erschüttert. Das Hypozentrum des Erdbebens, dessen Intensität vom United States Geological Survey mit 7,2 Mw auf der Momenten-Magnituden-Skala angegeben wurde, lag 215 km süd-südöstlich von Banda Aceh und 1620 km nordwestlich von Djakarta in einer Tiefe von 45 km im Meer vor der Westküste Sumatras, weswegen die Behörden zunächst die Warnung vor einem Tsunami ausgegeben hatten. Diese wurde nach einigen Stunden aufgehoben.

In Banda Aceh und Medan, einer Großstadt an der Ostküste der Insel flohen nach indonesischen Radioberichten Menschen aus ihren Häusern. Behördenangaben zufolge wurden an der Westküste Häuser beschädigt und die Stromversorgung wurde unterbrochen. Es gibt bislang keine Berichte über Tote oder Verletzte. Gefühlt wurden die Erdstöße auch in Laos, Malaysia, Myanmar, Singapur und Thailand. Erst im vergangenen September hatte ein Erdbeben mit Epizentrum vor Padang rund 1.000 Menschenleben gefordert. Bei Sumatra schieben sich die Australische und die Indische Platte mit einer Geschwindigkeit von 60bis 65 mm jährlich gegen die Sundaplatte.

Unweit des Erdbebens liegt auch das Epizentrum des Seebebens im Indischen Ozean, bei dem am 2. Weihnachtsfeiertag 2004 rund 230.000 Menschen durch einen Tsunami getötet wurden. Sumatra liegt auf dem Pazifischen Feuerring, einer seismisch sehr aktiven Zone. Starke Erdbeben sind häufig in dieser Zone, die den gesamten Pazifik umspannt und von Indonesien über Japan, die Kurilen und Alaska nach Kalifornien führt und entlang der Westküste Amerikas weiter nach Süden bis nach Feuerland reicht. Auch das schwere Erdbeben in Chile am 27. Februar ereignete sich in dieser Zone.

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Quellen