Schweres Erdbeben in Sumatra

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Veröffentlicht: 00:03, 1. Okt. 2009 (CEST)
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Das Hypozentrum des Erdbebens liegt 600 km südöstlich der Stelle, an der der schwere Tsunami am 26. Dezember 2004 seinen Anfang nahm.
Kartographie: USGS

Padang (Indonesien), 01.10.2009 – Nur wenige Stunden nach dem schweren Erdbeben in Samoa hat am 30. September 2009 um 12:16 Uhr MESZ die Erde auch vor der Küste Sumatras in Indonesien gebebt. Nach den Angaben des USGS erreichte dieses Erdbeben eine Stärke von 7,6 MW auf der Momenten-Magnituden-Skala. Das Hypozentrum des Bebens lag etwa 50 km nordwestlich der 900.000 Einwohner zählenden Stadt Padang in einer Tiefe von 80 km. Das Beben war auch in Jakarta und Singapur zu spüren, wo Hochhäuser evakuiert wurden.

Das Pazifische Tsunami-Warnzentrum gab zunächst eine Tsunami-Warnung für Indonesien, Malaysia, Indien und Thailand aus, hob sie aber später wieder auf.

Vorläufigen Berichten zufolge wurden mehr als tausend Häuser in der Stadt zerstört, es gäbe Brände, heißt es. In Maninjau habe das Erdbeben einen Erdrutsch verursacht. Außerdem gibt es Berichte über den Einsturz von Brücken und gebrochenen Wasserleitungen. Rahmat Triyono von der indonesischen geophysikalischen und meteorogischen Agentur erklärte gegenüber Agence France-Presse, dass in Padang eine Reihe von Hotels zerstört wurden, man aber bislang die Stadt noch nicht erreichen konnte, weil die Verbindungen unterbrochen seien. Nach Behördenangaben wurden mindestens 75 Personen getötet, tausende sind wohl unter Trümmern verschüttet. Der indonesische Vizepräsident Jusuf Kalla geht davon aus, dass die Opferzahl noch stark ansteigen wird.

Die Stadt liegt an derselben Verwerfung, an der 2004 ein sehr schweres Erdbeben den Tsunami auslöste, der rund 230.000 Menschenleben forderte. Geologen befürchten, dass die Stadt durch ein sehr starkes Erdbeben völlig zerstört werden kann. Sumatra liegt in der Zone, die zum Pazifischen Feuerring gehört und seismisch sehr aktiv ist. Vor Sumatra stoßen die Eurasische Platte und die Australische Platte zusammen, weswegen es hier jährlich sehr viele Erdbeben gibt.

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Quellen