Hamburger Ex-Senator Schill wird als Zeuge polizeilich gesucht
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Hamburg (Deutschland), 02.12.2006 – Der ehemalige Hamburger Innensenator Ronald Schill (Spitzname: „Richter Gnadenlos“) wird nun polizeilich gesucht, weil die SPD-Fraktion ihn vor den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) „Geschlossene Unterbringung Feuerbergstraße“ zitieren will.
Der PUA soll klären, ob in dem Heim „Feuerbergstraße“ Minderjährige rechtswidrig mit Psychopharmaka behandelt und ihrer Freiheit beraubt wurden. Schill soll als Zeuge befragt werden. Der ehemalige Innensenator ist unter einer Adresse in Hamburg gemeldet, befindet sich jedoch nach Auskunft eines befreundeten Anwalts zurzeit „auf Weltreise“. Die Fahndung wurde gegenüber NDR 90,3 bestätigt. Schill wird seit dem letzten Donnerstag in den polizeilichen Computersystemen Polas/Inpol zur Fahndung ausgeschrieben.
Im Juli 2002 hatte Schill, damals noch Innensenator, noch selbst mit dem hessischen Innenminister Volker Bouffier eine Vereinbarung über die gemeinsame Nutzung des polizeilichen Auskunftssystems POLAS (PO-Lizeiliches AuskunftsSystem) getroffen, in dem er jetzt zur Fahndung ausgeschrieben wurde.
Schill war vom Hamburger Bürgermeister Ole von Beust am 19. Dezember 2003 als Innensenator entlassen worden. Schill soll sich zuletzt (im September) in Rio de Janeiro aufgehalten haben.
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Quellen
- ndr.de: „Interpol sucht nach Hamburgs Ex-Senator Schill“ (02.12.2006, 16:25 Uhr)
- pr-inside.com: „‚Spiegel‘: Schill als Zeuge gesucht“ (ddp) (02.12.2006, 14:21 Uhr)
- fhh1.hamburg.de: „Innensenator Schill und Hessens Innenminister Bouffier unterzeichnen Vereinbarung über POLAS/INPOL“ (05.07.2002)