Grund für Juschtschenkos Erkrankung bleibt unklar

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Wiktor Juschtschenko

Wien (Österreich), 08.12.2004 – Ärzte in Wien haben bestätigt, dass die rätselhafte Krankheit des ukrainischen Oppositionsführers Wiktor Juschtschenko (Partei „Unsere Ukraine“), die unter anderem Zysten und Schwellungen in seinem Gesicht sowie Schmerzen in der Bauchgegend erzeugt hat, durch ein Gift verursacht wurde, welches ihm während seines Wahlkampfes zur Präsidentschaftswahl in der Ukraine verabreicht wurde, sagte Nikolai Korpan von der österreichischen Klinik Rudolfinerhaus gegenüber der Londoner Times In früheren Mitteilungen sprachen die behandelnden Ärzte von einer der zivilen Medizin nicht bekannten Krankheit.

„Wir sind nun sicher, dass wir bestätigen können, welche Substanz diese Krankheit ausgelöst hat. Er hat diese Substanz von anderen Personen bekommen, die damit eine bestimmte Absicht verfolgt haben.“ Auf die Frage, ob dies ein Mordanschlag gewesen sei, sagte Korpan: „Ja, natürlich.“

Wie die Presseagentur (APA) meldet, hat Korpan inzwischen dementiert: „Die Vermutung einer Vergiftung ist bis heute weder bestätigt noch ausgeschlossen worden.“ Ohne eine weitere Untersuchung Juschtschenkos sei eine genaue Diagnose nicht möglich, von einer Vergiftung müsse jedoch ausgegangen werden.

Erste Anzeichen der Krankheit waren am 6. September 2004 festgestellt worden, als Wiktor Juschtschenko ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Am Abend zuvor hatte er sich zu einem Abendessen mit Igor Smeschko, dem Chef der ukrainischen Staatssicherheit getroffen. Dieser hatte um das Treffen gebeten, um Juschtschenko „eminent wichtige Informationen“ mitzuteilen. Während der Nacht traten die ersten Symptome der mutmaßlichen Vergiftung auf: Juschtschenko litt unter Unterleibs- und Rückenschmerzen, Gesichtsmuskeln waren gelähmt, er erbrach sich häufig. Vier Tage später ließ er sich in das Wiener Rudolfinerhaus bringen. Die Ärzte dort stellten Entzündungen in Magen, Dünndarm, Bauchspeicheldrüse und im Ohr fest. Die Leber war geschwollen und ein Gesichtsnerv gelähmt.

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Quellen