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Erste Details zu Onur Air bekannt

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Artikelstatus: Fertig 21:45, 15. Mai 2005 (UTC)
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Braunschweig (Deutschland) / Amsterdam (Niederlande) / Istanbul / Ankara (Türkei) – Die Zentrale Onur Airs in Istanbul hat auf das am Donnerstag ausgesprochene Flugverbot mit der Androhung von Klagen gegen Deutschland und die Niederlande reagiert. Onur-Air-Chef Cankut Bagana erwartet eine Erklärung für die Entscheidung der Luftfahrtbehörden. Käme diese nicht, werde er den Gang vor Gericht antreten. Bis zum Verbot flog Onur Air 73 Flughäfen in ganz Europa an. Sie besitzt 25 Maschinen des Typ Airbus A 320, A 321 und A 300. Nach eigenen Angaben beförderte die Fluggesellschaft im vergangenen Jahr 2,5 Millionen Fluggäste aus Westeuropa in die verschiedenen Urlaubsländer.

Ein Mitarbeiter der Onur Air in Düsseldorf hingegen zeigte sich kooperativ. Er bat um Aufklärung, welche Mängel vorhanden seien, damit diese behoben werden könnten. Derzeit ist Onur Air damit beschäftigt, alle Flugpassagiere auf andere Airlines umzubuchen. Probleme gäbe es dabei nicht, diese Aktion sei nur sehr kostspielig und zeitaufwändig.

Mittlerweile wurden auch erste Details bekannt, wegen denen das Flugverbot ausgesprochen wurde. Offenbar wurden bereits seit längerer Zeit bei Onur Air-Maschinen erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt. Neben zahlreichen Zwischenfällen hat ein Vorgang vom letzten Dienstag den Anlass für das Verbot ausgelöst. Eine Sprecherin aus den Niederlanden nannte dabei konkret den Start eines Airbus in Antalya. Dabei habe der Pilot eine Fehlermeldung in dem zum Abbremsen nötigen Schubumkehrsystem erhalten. Trotzdem sei das Flugzeug gestartet und später auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol gelandet. Auch Probleme mit defekten Triebwerken und abgewetzten Reifen wurden genannt.

Onur Air hätte zuvor schon mehrere Warnungen von den Luftfahrtbehörden bekommen, auch eine „letzte Warnung“ sei den Verantwortlichen zugegangen. Jetzt ist es Angelegenheit Onur Airs, Verbesserungen an den Maschinen nachzuweisen, ehe das Flugverbot wieder aufgehoben würde.

Bereits morgen sollen Luftfahrtbehörden in den Niederlanden Gespräche zwischen den türkischen, niederländischen und deutschen Luftfahrtbehörden stattfinden. Die Verantwortlichen aus Ankara sind bestrebt, die Krise baldmöglichst beilegen zu können. Der türkische Verkehrsminister Yildirim sagte in einem Fernsehbericht: „Wir erwarten, dass das Problem im gegenseitigen Verständnis gelöst wird.“

Nach dem Flugverbot verhängte die Türkei kurzfristig ein Landeverbot für deutsche Ersatzmaschinen. Nach einer Intervention der deutschen Botschaft in Ankara und des Außenministeriums wurde dieses aber wieder aufgehoben. Auch der deutsche Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe hatte wegen der vielen tausend europäischen Fluggäste vermittelt.

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Quellen