Dresden: Gegendemonstranten verhindern Neonazi-Aufmarsch

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Veröffentlicht: 18:08, 15. Feb. 2010 (CET)
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Zerstörtes Dresden (Bundesarchiv)

Dresden (Deutschland), 15.02.2010 – Am 65. Jahrestag der Bombardierung Dresdens durch alliierte Streitkräfte am Ende des Zweiten Weltkrieges verhinderten Gegendemonstranten am vergangenen Samstag eine geplante Großdemonstration von Neonazis durch die Stadt. Demonstranten blockierten zahlreiche Zufahrtsstraßen in der Elbmetropole, um den Neonazis den Zugang zur Stadt zu verwehren. Eine Menschenkette von 10.000 bis 15.000 Menschen legte einen Ring um die Altstadt, an der sich auch die der CDU angehörende Oberbürgermeisterin Helma Orosz und der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (ebenfalls CDU) beteiligten. Während sich die Menschen zu der Menschenkette zusammenschlossen, läuteten die Kirchenglocken der Stadt.

Laut focus.de hielten 1.300 Rechtsextremisten, die aus ganz Deutschland angereist waren, am Nachmittag eine Kundgebung vor dem Bahnhof Neustadt ab. Laut Polizeiangaben versammelten sich auf dem Schlesischen Platz vor dem Neustädter Bahnhof dagegen 6.400 Personen an einer Kundgebung der Jungen Landsmannschaften Ostdeutschland e.V. (JLO). Im Vorfeld der Demonstration war mit bis zu 8.000 Neonazis gerechnet worden. Ein massives Polizeiaufgebot trennte die Neonazis von den Gegendemonstranten. Vereinzelt kam es im Laufe des Tages zu Zusammenstößen zwischen linken Gegendemonstranten und der Polizei, die eigenen Angaben zufolge Wasserwerfer einsetzte.

Die offizielle Gedenkfeier hatte am Morgen mit einer Kranzniederlegung auf dem Heidefriedhof für die Opfer der Bombenangriffe in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 begonnen, an der sich etwa 200 Dresdner beteiligten. In der Altstadt auf der anderen Seite der Elbe fand gleichzeitig auf dem Theater- und dem Postplatz ein Friedensgebet statt, an dem 500 Menschen teilnahmen.

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Quellen