Donald Trump erwägt Truppenverlegung von deutschem Boden nach Polen

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Veröffentlicht: 03:03, 14. Jun. 2019 (CEST)
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Donald J. Trump und First Lady Melania Trump mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda und dessen Frau Agata Kornhauser-Duda
Foto: White-House-Photographie von Andrea Hanks

Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 14.06.2019 – Der amerikanische Präsident Donald Trump überlegt, einen Teil der in Deutschland stationierten Truppen der Vereinigten Staaten abzuziehen und nach Polen zu verlegen. Trump beschwert sich seit geraumer Zeit darüber, dass Deutschland innerhalb der NATO seinen Verpflichtungen nicht nachkomme. Im Gegensatz zu Deutschland erfülle Polen die Vereinbarung der NATO-Mitglieder, die Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsproduktes zu erhöhen.

Bei einem Treffen mit dem polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda sagte Trump in Washington, es könnten 2.000 Soldaten nach Polen verlegt werden. Polen wünscht schon geraume Zeit eine Erhöhung der Zahl der 4.000 bis 4.500 im Land stationierten US-Soldaten, weil sich das Land seit dem Beginn der Ukrainekrise von Russland bedroht fühlt. Im Wortlaut sagte Duda: „Wir hätten Russland gerne als unseren Freund, aber leider zeigt Russland wieder sein sehr unfreundliches, unangenehmes, imperiales Gesicht.“

Trump sagte, es werde keine zusätzlichen US-Soldaten in Europa geben, sondern er wolle Soldaten verlegen, die sich bereits in Europa befänden. In Deutschland befänden sich 52.000 Mann; diese Zahl schließt aber nach Angaben der amerikanischen Botschaft amerikanische Zivilmitarbeiter der Streitkräfte ein. Tatsächlich seien in Deutschland 35.000 Soldaten stationiert. Eine Erhöhung um 1.500 Soldaten, die der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, im September 2018 angekündigt hatte, wurde noch nicht vollzogen.

Trump wiederholte, dass Deutschland in seinen Augen zu wenig für die NATO zahle. Für das Jahr 2019 sind im Bundeshaushalt 47 Milliarden Euro für NATO-relevante Verteidigungsausgaben eingeplant. Dies entspräche einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 1,35 Prozent und wäre ein Anstieg um fünf Milliarden Euro gegenüber dem Jahr 2018.


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Quellen[Bearbeiten]