Das Nürnberger AEG-Werk steht vor dem Aus
Stockholm (Schweden) / Nürnberg (Deutschland), 07.06.2005 - Seit heute ist es offiziell: Der schwedische Electrolux-Konzern prüft die endgültige Schließung AEG-Werkes in Nürnberg. Wie das Unternehmen anhand einer Pressemitteilung heute bekannt gab, hat der Aufsichtsrat das Management mit einer entsprechenden Untersuchung beauftragt. Der Preisdruck auf die Produktion in Nürnberg sei enorm gewachsen. Electrolux prüfe nun den Übergang auf "andere Produktionsquellen".
In Nürnberg stellen 1.750 Beschäftigte überwiegend Waschmaschinen, Wäschetrockner und Geschirrspüler her. Ein Verfall des Durchschnittspreises der Geräte um etwa 15 Prozent und ein anhaltender Trend in diese Richtung hat den Druck ansteigen lassen. Andere und neue Wettbewerber, die kostengünstiger produzieren würden, hätten die Geschäftsleitung zum Handeln gezwungen.
Johan Bygge, Leiter des Bereichs Electrolux Major Appliances Europe, wies auf Untersuchungen hin, nach denen die Käufer der Produkte nicht bereit seien, mehr Geld auszugeben, nur weil ein Gerät in einem bestimmten Land hergestellt würde, die Kunden bevorzugen die preisgünstigeren Geräte.
Die Schließung des Nürnberger Werks würde nach Angaben des Unternehmens Kosten in Höhe von rund 2,1 Milliarden Schwedischer Kronen ( etwa 300 Millionen Euro) verursachen.
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