DNA-Test könnte Roger Colemans Unschuld beweisen

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Artikelstatus: Fertig 13:07, 8. Jan. 2006 (CET)
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DNA

Richmond (Virginia) (USA), 08.01.2006 – Vor 23 Jahren hat ein US-Gericht über Roger Coleman das Urteil gesprochen. Er wurde wegen Mordes und Vergewaltigung zum Tod verurteilt. Das Urteil wurde am 20. Mai 1992 auf dem elektrischen Stuhl vollstreckt.

Der Fall hat jetzt eine entscheidende Wendung genommen. In dieser Woche berichteten US-Medien, der Gouverneur von Virginia, Mark Warner, habe am Donnerstag einen DNA-Test angeordnet. Dabei soll endgültig geklärt werden, ob Coleman 1981 seine Schwägerin Wanda McCoy vergewaltigt und getötet hat.

Zum Zeitpunkt des Prozesses gegen Coleman standen die technischen Möglichkeiten für einen DNA-Test noch nicht zur Verfügung. Erstmals in der Geschichte der USA könnte in diesem Fall nachgewiesen werden, ob ein Urteil zu Recht vollstreckt wurde. Vor Warner hatte noch kein Gouverneur solch einen Test angeordnet.

Sollte sich herausstellen, dass Coleman zu Unrecht getötet wurde, hoffen die Gegner der Todesstrafe auf ein Umdenken der Befürworter dieser Art der Urteilsvollstreckung. Menschen, die im Hinblick auf diese Strafart unentschlossen sind, könnten dadurch zum Gegner dieser Strafe werden.

Ebenfalls am Freitag hat sich der Rechtsprofessor der American University in Washington, Ira Robbins, an die Öffentlichkeit gewandt. Er geht davon aus, dass unabhängig vom Ergebnis des DNA-Tests rückwirkend viele alte Todesurteile neu aufgerollt werden. Unabhängig vom Ausgang werde Warners Schritt auf jeden Fall dazu führen, dass US-weit rückwirkend in zahlreichen alten Fällen getestet werde, zitierte die „Washington Post“ am Freitag den Rechtsprofessor Ira Robbins von der American University in Washington. Seine Meinung dazu lautete: „Es könnte der größte Wendepunkt in der Frage einer Abschaffung der Todesstrafe werden."

Roger Coleman hat bis zu seiner Hinrichtung seine Unschuld beteuert.

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Quellen