Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir stellt Pläne für neue Ernährungsstrategie vor

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 12:26, 22. Dez. 2022 (CET)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.
Mehr regionales Gemüse soll auf Deutschlands Tellern landen

Berlin (Deutschland), 22.12.2022 – Bundeslandwirtschafts- und Ernährungsminister Cem Özdemir hat am Mittwoch in Berlin die Eckpunkte für die geplante neue Ernährungsstrategie vorgestellt. Vor allem die Menge an Fett, Zucker und Salz in Fertigprodukten soll gesenkt werden, außerdem soll es insbesondere in Kantinen und Mensen gesünderes Essen geben. Diese Maßnahmen sollen auch gegen das weit verbreitete Problem des Übergewichts helfen. „Gut zwei Drittel der Männer, ungefähr die Hälfte der Frauen und fast jedes sechste Kind in Deutschland sind übergewichtig“, lieferte Özdemir als Begründung. Zusätzlich soll die Ernährung umweltfreundlicher werden, zum Beispiel durch mehr regionale und ökologisch erzeugte Lebensmittel an Schulen und die Förderung einer pflanzenbasierten Ernährung. Als konkrete Maßnahme nannte Özdemir auch ein Verbot der Werbung für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder unter 14 Jahren richtet.

Die Pläne wurden von verschiedenen Seiten kritisiert. Die Verbraucherorganisation Foodwatch bewertete sie als unzureichend. Man solle zum Beispiel die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse streichen, und dafür eine Zuckersteuer für gezuckerte Getränke erheben. Der Lebensmittelverband und die Bundestagsfraktion der Union bemängelten das Werbeverbot. Die Bundesregierung habe keine Erkenntnisse, ob sich ein Werbeverbot auf den Konsum auswirke, außerdem mache dieses die Kinder auch nicht schlanker. Der Bauernverband zeigte sich besorgt, dass es zu einer „Diskriminierung bestimmter Lebensmittel“ kommen könnte. Özdemir zeigte sich von der Kritik unbeeindruckt, denn er habe „eine breite Mehrheit“ hinter sich. Jeder in Deutschland solle sich gesund und ausgewogen ernähren können.



Quellen[Bearbeiten]