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Berlin: Toleranz in einem Kreuzberger Park gegenüber Drogenhändlern

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Veröffentlicht: 13:19, 2. Apr. 2017 (CEST)
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Harnröhre genannte Örtlichkeit im Görlitzer Park (Aufnahme 2010)
Marihuanakonsument

Berlin (Deutschland), 02.04.2017 – Die rot-rot-grüne Regierung in Berlin setzt das neue Konzept für den Görlitzer Park im Berliner Stadtteil Kreuzberg um. So sollen ab sofort bis zu 15 Gramm Cannabis erlaubt sein. Auch die Polizeipräsenz ist deutlich reduziert. Parkläufer sollen jetzt dort die Probleme regeln. Ein neues Konzept, dem die Bezirksverordnetenversammlung zugestimmt hat. Die Idee dahinter müsse man mit den Dealern bereden. Sie sollen angehalten werden, sich weniger bedrängen und aggressiv zeigen. Um die Bitte an die Drogenhändler heranzutragen wurde ein Flyer aufgelegt. Auch soll ganz viel gebaut, geändert und verbessert werden. Die Finanzierung hierzu steht noch nicht. Die Parkläufer sollen die Belästigungen durch Drogenhändler und den Vandalismus von Partytouristen verhindern. Dazu sollen sie Konflikte im Ansatz erkennen und lösen. Um die afrikanischen Drogendealer und die obdachlosen Roma sollen sich Sozialarbeiter kümmern. Hier geht es um Beratungsangebote. Drogenhändler sollen alternative Beschäftigungsmöglichkeiten nahe gebracht werden.

Zuvor hatte man in Berlin seit dem Jahr 2015 versucht die Probleme im Park mit zahlreichen Polizeieinsätzen zu lösen. 25.000 Einsatzstunden wurden geleistet. Diese Bekämpfungsstrategie stammt noch vom Ex-Innensenator Frank Henkel (CDU). So wurden von Januar bis August 2016, 875 Strafanzeigen im Görli aufgenommen, 680 davon wegen Drogendelikten, 34 wegen Raub, 169 wegen Taschendiebstahl und 24 wegen Körperverletzung. 17.800 Euro Drogengeld, 53 Kilogramm Marihuana (Gras), 425 Gramm Haschisch (Cannabisharz), zwölf Hanfpflanzen, 418 Gramm Amphetamine, 435 Ecstasy-Pillen, 88 Gramm Kokain, 25 Gramm Heroin und 13 Gramm Crystal Meth konnten sichergestellt werden. Innensenator Andreas Geisel (SPD) verringerte die Polizeipräsenz im Park wieder, da sie habe nicht zu den gewünschten Erfolgen gegen Drogendealer und -konsumenten geführt.

Henkel sieht das "Nulltolleranzkonzept" das gefahren wurde weiter als erfolgversprechend, es hätte nur einen längeren Atem gebraucht: "Wir hatten nicht die Illusion, dass wir das Problem über Nacht beheben können. Wir wollen den Dealern das Geschäft so unattraktiv wie möglich machen, indem wir sie permanent unter Druck setzen. Es ist eine kräfteaufwändige Aufgabe, die sich langfristig auszahlt." Dies sei durch die ersten Ermittlungsergebnisse bestätigt. Es würden mehr und mehr auch die Ebene der Hintermänner, also der organisierten Cannabis-Händlerstrukturen aufgehellt. Robbin Juhnke, CDU, sieht im Scheiten das Ergebnis einer grünen Bezirkspolitik, die dieses Konzept von Anfang an torpedierte, die Dealer und deren Geschäftemacherei verharmlost und entkriminalisiert habe.


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Quellen

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