Zum Inhalt springen

Anklagen gegen 72 Mitglieder eines Kinderporno-Rings

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 14:27, 6. Aug. 2011 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.
Eric Holder US-Justizminister

Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 06.08.2011 – Das US-Ministerium für innere Sicherheit in Washington teilte am Mittwoch mit, dass gegen 72 Mitglieder eines Kinderporno-Rings Anklage erhoben wurde. Sie hatten sich über das Internet in einem Netzwerk organisiert. Auf ihrer Plattform „Dreamboard“ tauschten sie Kinderpornografische Bilder und Videos aus, an deren Herstellung sie zum Teil selbst beteiligt waren. Die Ermittlungen hatten bereits 2009 begonnen.

Den Angeklagten wird die Verbreitung von Kinderpornografie und sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. 52 der Angeklagten sind in den Vereinigten Staaten festgenommen, 13 weitere in anderen Ländern, darunter auch in Deutschland. Die Münchner Staatsanwaltschaft ist an dem Verfahren, das unter der Bezeichnung „Operation Delego“ geführt wird, beteiligt: „Wir bestätigen, dass es bei uns hier Ermittlungen gab. Wir sind grundsätzlich zuständig, wenn ein Tatort in unseren Bereich fällt.“ Keine Angaben wurde dazu gemacht, ob es auch in München zu Festnahmen gekommen ist. Die Zusammenarbeit wurde teilweise über die justizielle Behörde der Europäischen Union (Eurojust) bewerkstelligt. Im Ausland wurden über 500 Personen Gegenstand von Überprüfungen. Damit ist dies die international größte Aktion gegen Kinderpornografie.

Unter den Opfern befanden sich Babys. Die sexuell missbrauchten Kinder waren bis zu 12 Jahre alt. Unter den Aufnahmen waren gewalttätige Szenen, Kinder waren weinend zu sehen. US-Justizminister Eric Holder sprach von einem „Albtraum“, „Die Mitglieder wurden angespornt möglichst drastisches Material zu liefern, als Belohnung dafür haben sie einen erweiterten Zugriff auf das Board erhalten“. Die Täter waren angehalten ihre Daten zu verschlüsseln und die Computer mit Passwörtern zu sichern. Auf den Server sollten sie nur über Proxyverbindungen zugreifen, um den Weg der Daten zu verschleiern.

Die Ermittlungen dauern noch an. Nach 20 Personen wird gefahndet.

Themenverwandte Artikel

[Bearbeiten]


Quellen

[Bearbeiten]