Algerien: Zwölf Tote bei Bombenanschlägen
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Beni Amrane (Algerien), 09.06.2008 – Am Sonntagabend explodierten am Bahnhof der Stadt Béni-Amrane, etwa 70 Kilometer östlich von Algier entfernt, kurz hintereinander zwei Bomben. Dabei starben insgesamt zwölf Menschen, darunter acht Soldaten, zwei Feuerwehrmänner, ein 57-jähriger französischer Ingenieur und – nach anderen Quellen – auch sein Fahrer. Ein weiteres Opfer konnte laut Reuters bisher nicht identifiziert werden. Andere Quellen, so die algerische Zeitung „La dépêche de Kabylie“, sprachen von 13 Toten.
Die beiden Anschläge waren zeitlich offenbar koordiniert. Der erste Anschlag tötete den französischen Ingenieur. Als dann Menschen herbei eilten, um dem Mann zu helfen, explodierte die zweite Bombe.
Der jüngste Anschlag ist Teil einer Serie von drei Bombenanschlägen in den letzten fünf Tagen. Der Anschlag vom Sonntagabend galt der französischen Baufirma Razel, die in dem Land tätig ist. Die Firma wird von der Gendarmerie geschützt, weil die Terrororganisation al-Qaida im islamischen Maghreb (AQMI) westliche Einrichtungen in der Region zu Zielen erklärt hat. Razel war bereits am 21. September 2007 Ziel eines Terroranschlags. Damals starben neun Menschen. Die Terrororganisation AQMI ist auch für die Entführung zweier österreichischer Touristen vor einigen Monaten in Tunesien verantwortlich.
Der französische Außenminister Bernard Kouchner sieht angesichts der „sehr starke[n] Handelsbeziehungen und freundschaftliche Beziehungen“ keinen Anlass, die Haltung Frankreichs zur Zusammenarbeit mit dem Land grundsätzlich zu überdenken. Im Gegenteil, die Beziehungen sollten weiter ausgebaut werden. Angesichts von drei Anschlägen in den letzten Tagen sei das Land zwar gefährlich, aber auf der anderen Seite sei Algerien eben einfach auch „ein Land, in dem wir arbeiten müssen“.