Aiman az-Zawahiri kritisiert Afghanistan-Wahlen und lobt London-Attentate

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Artikelstatus: Fertig 22:55, 20. Sep. 2005 (CEST)
Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen, sondern einen Folgeartikel schreiben.
Dies ist ein Artikel, der für einen Wettbewerb eingereicht wurde. Falls ein Einspruch eingelegt wird, bitte Schiedsrichter Cyper davon unterrichten.
Terroranschläge in London

Kabul (Afghanistan), 20.09.2005 – Den arabischen Nachrichtensender Aljazeera erreichte erneut eine Videobotschaft von Al-Qaidas Nummer zwei nach Osama bin Laden, Aiman az-Zawahiri, in dem dieser die Legitimität der gerade stattgefundenen Wahlen in Afghanistan bezweifelte und die Verantwortung für die Attentate in London vom 7. Juli 2005 übernahm.

Aiman az-Zawahiri bezweifelte, dass die von den USA geführte Koalition in Afghanistan wesentliche Fortschritte erreicht hätte, um die Machtverhältnisse in Afghanistan zu ihren Gunsten zu verschieben. Er sagte: „Was haben sie getan? Sie vertrieben die Regierung der Taliban aus Kabul, aber sie sind immer noch aktiv in den Bergen und auf dem Lande, wo die wahre Macht Afghanistans liegt.“ Die Wahlen in Afghanistan nannte der Terroristenführer eine Farce, da der Großteil des Landes von so genannten „Warlords“ (Kriegsherren) kontrolliert werde und die internationalen UN-Beobachter nicht mehr als ein Zehntel der Wahlbezirke beobachtet hätten. Nord-Afghanistan sei ein Gebiet in dem „Chaos, Plünderungen, Diebstahl, Gesetzlosigkeit und Drogengeschäfte“ unter den Augen der US-Besatzung vor sich gingen. Die UN-Beobachter seien blind, fügte az-Zawahiri hinzu, gegenüber dem Rechtsbruch, der bei den Wahlen in Afghanistan stattgefunden habe. Sogar die Wahlurnen seien in den Händen der „Warlords“ gewesen, bevor sie in die Wahllokale gebracht worden seien.

Erneut rechtfertigte az-Zawahiri den „heiligen Krieg“ als Mittel der Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Versuch, der Welt Reformen in ihrem Sinne aufzuzwingen. „Unsere Feinde werden uns unsere Rechte nicht ohne den Dschihad geben.“ Er behauptete, die Amerikaner würden kein islamisches Regime auf der Welt tolerieren, es sei denn, es kollaboriere vollständig mit ihnen, wie es im Irak der Fall sei. Die Londoner Attentate rühmte az-Zawahiri als einen „Angriff, den al-Qaida ... die Ehre hatte gegen die zionistische, britische Arroganz auszuführen.“ Damit bekannte sich al-Qaida formell zu den am 7. Juli in der Londoner Innenstadt verübten Bombenanschlägen.

Themenverwandte Artikel

Quellen