Zuckerindustrie hat Forschungsergebnisse verschwiegen
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San Francisco (Vereinigte Staaten), 27.11.2017 – Ist der übermäßige Verzehr von Zucker gesundheitlich bedenklich? Ist Industriezucker für bestimmte Krankheiten verantwortlich? Ein Forscherteam der University of California in San Francisco hat jetzt nachgewiesen, dass die Zuckerindustrie wissenschaftliche Ergebnisse, die sich auf den Absatz nachteilig auswirken könnten, seit rund 60 Jahren verschwiegen, unterdrückt und bekämpft hat. Als Beispiel wird eine Versuchsreihe genannt, die Ende der 1960er Jahre begann und von der Sugar Research Foundation (SRF) 27 Monate gefördert worden war.
Die Auseinandersetzungen nahmen teilweise ideologische und politische Züge an. Statt der gesundheitlich sinnvollen Reduzierung des Zuckerkonsums wurde z.B. die Fluoridierung vorgeschlagen. In Deutschland war der Zahnarzt Dr. Schnitzer mit seinen Ernährungsratschlägen jahrzehntelang umstritten. Die US-amerikanische Zahnärztliche Vereinigung und die Europäische Kinderzahnärztliche Akademie empfehlen inzwischen, den Konsum zuckerhaltiger Getränke einzuschränken sowie Säuglingen und Kleinkindern keine zuckerhaltigen Flüssigkeiten zum Einschlafen zu geben.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht höchstens 25 Gramm Zucker pro Tag zusätzlich zu der übrigen Ernährung als sinnvoll an, Marktuntersuchungen zufolge wird in Deutschland jedoch pro Kopf täglich die vierfache Menge, nämlich knapp hundert Gramm verzehrt.
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[Bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten]- www.scinexx.de: „Zuckerindustrie manipulierte Forschung: Branche hielt jahrzehntelang Studienergebnisse zu negativen Gesundheitsfolgen zurück“ (22.11.2017)
- www.spiegel.de: „Zuckerlobby und Wissenschaft: Die bittere Geschichte von "Projekt 259"“ (24.11.2017)